Griechenland / Athen. Das Innenministerium und die griechische
Polizei ELAS gaben den Einsatz von zehn neuen speziellen
Eingreiftruppen zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in
Athen bekannt. Jede dieser Gruppen wird sich aus elf Beamten
zusammensetzen. Diese werden zu zweit auf leichten Motorrädern (125
ccm) im Zentrum von Athen patrouillieren. Ziel ist es, dass bei
Zwischenfällen die ersten Polizisten bereits nach wenigen Minuten
am Tatort erscheinen.
en. Grund für die Bildung dieser neuen
Spezialeinheit sind die Vorfälle im Athener Nobelstadtteil Kolonaki
am vorigen Freitag. Dort hatten etwa 50 Jugendliche aus dem
autonomen Lager Geschäfte, Autos und Bankfilialen demoliert.
Bei den etwa 50 Tätern handelte es sich um vermummte Jugendliche, die am helllichten Tag mit Schlagstöcken, Steinen, Vorschlaghämmern und anderen Gegenständen bewaffnet die Schaufenster dutzender Geschäfte und Banken zerstört hatten. Außerdem richtete sich ihr Vorgehen gegen teure Fahrzeuge – u. a. gegen Pkw mit diplomatischen Kennzeichen. Die Täter waren urplötzlich am Kolonaki-Platz aufgetaucht und begannen von dort aus mit ihrem Verwüstungszug durch die Straßen. Wenige Minuten später zerstreuten sie sich in den Gassen. Einsatzkräfte der Polizei waren offenbar nicht vor Ort bzw. griffen nicht ein.
In der jüngeren Vergangenheit war immer wieder Kritik am Vorgehen der Polizei laut geworden. Am Donnerstag war eine Verkäuferin bei einem Überfall getötet worden, und am Freitag kam es parallel zu den Verwüstungen in den Stadtzentren von Athen und z. T. auch in Thessaloniki zu weiteren Aufsehen erregenden Zwischenfällen mit Polizeibeteiligung. Ein in psychiatrischer Behandlung befindlicher Polizeioffizier gab im Streit zwei Schüsse auf einen Wirt ab und ein Bankräuber hielt bei seinem Versuch, der Verhaftung zu entgehen, zwei Hundertschaften Polizisten in Atem. Bei der Festnahme des mit einer Handgranate bewaffneten Mannes, der sich in einem leer stehenden Lagergebäude verschanzt hatte, wurde die umstrittene Elektroschockwaffe Taser M-26 eingesetzt. Diese Waffen, die in bestimmten Fällen eine tödliche Wirkung haben können, waren bereits im Rahmen der Olympischen Spiele 2004 bei der Antiterroreinheit der Polizei eingeführt worden. Als Alternative zum Schusswaffengebrauch wird der Elektroschocker vor allem von der britischen Polizei eingesetzt. In deutschsprachigen Ländern steht man dem Einsatz derartiger Waffen vielfach kritisch gegenüber.
Um den neu aufflammenden Phänomen des Terrorismus wirkungsvoller zu begegnen, setzen die griechischen Ermittler nun auch erneut auf das Fachwissen britischer Spezialisten. Scottland Yard war bereits im Jahre 2000 nach der Ermordung des britischen Diplomaten Steven Saunders in Athen aktiv geworden und soll auch zur Verhaftung der Mitglieder der berüchtigten Terrorgruppe „17. November" beigetragen haben. Am Montag trafen die ersten Beamten von Scottland Yard in der Hauptstadt ein. Mitglied der britischen Expertengruppe, welche die griechische Antiterroreinheit reorganisieren soll, ist ebenso wie im Jahr 2000 der griechischstämmige Christos Kalamatianos. (Griechenland Zeitung / wa/eh, Foto: Eurokinissi, Archiv)
Bei den etwa 50 Tätern handelte es sich um vermummte Jugendliche, die am helllichten Tag mit Schlagstöcken, Steinen, Vorschlaghämmern und anderen Gegenständen bewaffnet die Schaufenster dutzender Geschäfte und Banken zerstört hatten. Außerdem richtete sich ihr Vorgehen gegen teure Fahrzeuge – u. a. gegen Pkw mit diplomatischen Kennzeichen. Die Täter waren urplötzlich am Kolonaki-Platz aufgetaucht und begannen von dort aus mit ihrem Verwüstungszug durch die Straßen. Wenige Minuten später zerstreuten sie sich in den Gassen. Einsatzkräfte der Polizei waren offenbar nicht vor Ort bzw. griffen nicht ein.
In der jüngeren Vergangenheit war immer wieder Kritik am Vorgehen der Polizei laut geworden. Am Donnerstag war eine Verkäuferin bei einem Überfall getötet worden, und am Freitag kam es parallel zu den Verwüstungen in den Stadtzentren von Athen und z. T. auch in Thessaloniki zu weiteren Aufsehen erregenden Zwischenfällen mit Polizeibeteiligung. Ein in psychiatrischer Behandlung befindlicher Polizeioffizier gab im Streit zwei Schüsse auf einen Wirt ab und ein Bankräuber hielt bei seinem Versuch, der Verhaftung zu entgehen, zwei Hundertschaften Polizisten in Atem. Bei der Festnahme des mit einer Handgranate bewaffneten Mannes, der sich in einem leer stehenden Lagergebäude verschanzt hatte, wurde die umstrittene Elektroschockwaffe Taser M-26 eingesetzt. Diese Waffen, die in bestimmten Fällen eine tödliche Wirkung haben können, waren bereits im Rahmen der Olympischen Spiele 2004 bei der Antiterroreinheit der Polizei eingeführt worden. Als Alternative zum Schusswaffengebrauch wird der Elektroschocker vor allem von der britischen Polizei eingesetzt. In deutschsprachigen Ländern steht man dem Einsatz derartiger Waffen vielfach kritisch gegenüber.
Um den neu aufflammenden Phänomen des Terrorismus wirkungsvoller zu begegnen, setzen die griechischen Ermittler nun auch erneut auf das Fachwissen britischer Spezialisten. Scottland Yard war bereits im Jahre 2000 nach der Ermordung des britischen Diplomaten Steven Saunders in Athen aktiv geworden und soll auch zur Verhaftung der Mitglieder der berüchtigten Terrorgruppe „17. November" beigetragen haben. Am Montag trafen die ersten Beamten von Scottland Yard in der Hauptstadt ein. Mitglied der britischen Expertengruppe, welche die griechische Antiterroreinheit reorganisieren soll, ist ebenso wie im Jahr 2000 der griechischstämmige Christos Kalamatianos. (Griechenland Zeitung / wa/eh, Foto: Eurokinissi, Archiv)