Am Freitag haben Ärzte und Personal von staatlichen Krankenhäusern
ihre Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen die
Arbeitsreserve. Ärzteverbände kritisieren, dass das
Gesundheits-ministerium in einigen Fällen lediglich nach
parteipolitischen Aspekten handle. Heftige Kontroversen
zwischen Ärzten, die bei staatlichen Trägern angestellt sind, und
dem Gesundheitsministerium spielen sich in diesen Tagen in
Griechenland ab. Hintergrund sind die von den internationalen
Geldgebern („Troika") verordneten Sparauflagen.
ten Sparauflagen.
Ärzte in staatlichen Krankenhäusern legen in Attika am Freitag
teilweise ihre Arbeit nieder. In anderen Städten und in der Provinz
streiken sie für 24 Stunden. Bereits seit dem vergangenen Dienstag
haben auch Ärzte der größten Versicherungskassen EOPYY ihre Arbeit
niedergelegt. Sie wollen ihren Ausstand bis zum 9. Dezember
fortführen.
Parteipolitische Kriterien
Um ihren Reform- und Sparplänen gerecht zu werden, will die Regierung Ärzte und übriges Krankenhauspersonal in die Maßnahme der sogenannten „Arbeitsreserve" schicken. Das bedeutet in der Praxis, dass überzähliges Personal seinen bisherigen Arbeitsplatz verlassen muss. Das Arbeitsamt OAED soll innerhalb der darauffolgenden acht Monate ihre Lebensläufe unter die Lupe nehmen. Je nach Entscheidung des OAED können die Betreffenden in andere Krankenhäuser versetzt werden, wo sie nötiger gebraucht werden. Es dürfte aber auch zu Entlassungen kommen. Gesundheitsminister Adonis Georgiadis hatte zwar versprochen, dass für jeden entlassenen Arzt ein neuer in das staatliche Gesundheitssystem eingestellt werde. Und der Bedarf an Ärzten, vor allem in der Provinz, ist enorm groß. Ärzteverbände kritisieren allerdings, dass Georgiadis „durch die eine Tür entlässt und durch die andere Tür im Rahmen von Klientel-Gefälligkeiten einstellt". Andere glauben, dass einige „auserwählte" Ärzte von der Arbeitsreserve aus „parteipolitischen" Gründen überhaupt nicht betroffen seien.
Mängel, Mängel, Mängel
Die Regierung scheint trotz aller Schwierigkeiten entschlossen, in diesem Fall hart durchzugreifen. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium Antonis Bezas hat am Donnerstag angekündigt, dass er jene Verträge mit Ärzten des EOPYY kündigen werde, die am Nachmittag – nach ihren Protestaktionen am Vormittag – in ihren privaten Praxen weiterhin Privatpatienten behandeln. Man schätzt, dass davon etwa 750 bis 1.000 Mediziner betroffen sein dürften. Jene argumentieren ihrerseits damit, dass sie keine festen Verträge mit dem EOPYY haben, und dass es ihnen vertraglich zusteht, im Monat bis zu 150 Patienten privat zu behandeln.
Parallel dazu verweisen zahlreiche Arztverbände und Krankenhäuser auf große Mängel an Medikamenten, Heizöl und in einigen Fällen sogar an Lebensmitteln für die Patienten in den Krankenhäusern.
Der Minister für Gesundheit macht immer wieder deutlich, dass es auch im Gesundheitssektor zu Reformen kommen werde. Mit scharfen Worten gab er zu bedenken, dass der Staat andernfalls in anderen Bereichen sparen müsse, z. B. bei den Renten. Seiner Ansicht nach könne es nicht sein, dass die Arbeitsreserve in allen anderen Bereichen des Staatsdienstes durchgesetzt werde und „nur bei den Ärzten nicht", sagte Georgiadis. Ärzteverbände verweigern unterdessen ein Treffen mit dem Minister. Sie ließen wissen, dass der Politiker seit dem Sommer seine Meinung und Richtlinien immer wieder modifiziert habe. Vor diesem Hintergrund sei keine zufriedenstellende Lösung möglich.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
Parteipolitische Kriterien
Um ihren Reform- und Sparplänen gerecht zu werden, will die Regierung Ärzte und übriges Krankenhauspersonal in die Maßnahme der sogenannten „Arbeitsreserve" schicken. Das bedeutet in der Praxis, dass überzähliges Personal seinen bisherigen Arbeitsplatz verlassen muss. Das Arbeitsamt OAED soll innerhalb der darauffolgenden acht Monate ihre Lebensläufe unter die Lupe nehmen. Je nach Entscheidung des OAED können die Betreffenden in andere Krankenhäuser versetzt werden, wo sie nötiger gebraucht werden. Es dürfte aber auch zu Entlassungen kommen. Gesundheitsminister Adonis Georgiadis hatte zwar versprochen, dass für jeden entlassenen Arzt ein neuer in das staatliche Gesundheitssystem eingestellt werde. Und der Bedarf an Ärzten, vor allem in der Provinz, ist enorm groß. Ärzteverbände kritisieren allerdings, dass Georgiadis „durch die eine Tür entlässt und durch die andere Tür im Rahmen von Klientel-Gefälligkeiten einstellt". Andere glauben, dass einige „auserwählte" Ärzte von der Arbeitsreserve aus „parteipolitischen" Gründen überhaupt nicht betroffen seien.
Mängel, Mängel, Mängel
Die Regierung scheint trotz aller Schwierigkeiten entschlossen, in diesem Fall hart durchzugreifen. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium Antonis Bezas hat am Donnerstag angekündigt, dass er jene Verträge mit Ärzten des EOPYY kündigen werde, die am Nachmittag – nach ihren Protestaktionen am Vormittag – in ihren privaten Praxen weiterhin Privatpatienten behandeln. Man schätzt, dass davon etwa 750 bis 1.000 Mediziner betroffen sein dürften. Jene argumentieren ihrerseits damit, dass sie keine festen Verträge mit dem EOPYY haben, und dass es ihnen vertraglich zusteht, im Monat bis zu 150 Patienten privat zu behandeln.
Parallel dazu verweisen zahlreiche Arztverbände und Krankenhäuser auf große Mängel an Medikamenten, Heizöl und in einigen Fällen sogar an Lebensmitteln für die Patienten in den Krankenhäusern.
Der Minister für Gesundheit macht immer wieder deutlich, dass es auch im Gesundheitssektor zu Reformen kommen werde. Mit scharfen Worten gab er zu bedenken, dass der Staat andernfalls in anderen Bereichen sparen müsse, z. B. bei den Renten. Seiner Ansicht nach könne es nicht sein, dass die Arbeitsreserve in allen anderen Bereichen des Staatsdienstes durchgesetzt werde und „nur bei den Ärzten nicht", sagte Georgiadis. Ärzteverbände verweigern unterdessen ein Treffen mit dem Minister. Sie ließen wissen, dass der Politiker seit dem Sommer seine Meinung und Richtlinien immer wieder modifiziert habe. Vor diesem Hintergrund sei keine zufriedenstellende Lösung möglich.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)