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Athener U-Bahn wird zum siebten Tag in Folge bestreikt Tagesthema

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Athener U-Bahn wird zum siebten Tag in Folge bestreikt
Die Athener U-Bahn wird heute zum siebten Tag in Folge ganztägig bestreikt. Angeschlossen haben sich heute die Angestellten der Elektrobahn (ISAP) und der Straßenbahn (Tram) mit einer vierstündigen Arbeitsniederlegung in der Zeit zwischen 12.00 bis 16.00 Uhr. Dadurch kommt es in Athen auch heute wieder zu einem Verkehrschaos.
Lediglich die blauen Stadtbusse verkehren heute ganztägig nach Fahrplan. Am Donnerstag wollen jedoch auch bei diesem Unternehmen die Busfahrer zwischen 11.00 und 16.00 Uhr ihre Arbeit niederlegen.
Am Donnerstag nächster Woche, dem 31. Januar, werden alle öffentlichen Nahverkehrsmittel – einschließlich der Athener Vorortbahn „Proastiakos", die u. a. auch den Athener Internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos" bedient – ganztägig streiken. Ein gemeinsamer Streik aller Verkehrsarbeiter ist bereits für den kommenden Dienstag, den 29. Januar, geplant. Allerdings ist man sich über die zeitliche Dauer dieses Streiks noch nicht im Klaren.
Unterdessen droht die Regierung, die Angestellten des Nahverkehrs zum Dienst zu verpflichten, falls sie ihre Streiks und Arbeitsniederlegungen nicht beenden. Auch Entlassungen seien kein Tabu mehr. Das Athener Landgericht hat heute bereits zum dritten Tag in Folge die Streiks der U-Bahn-Angestellten als „illegal" eingestuft.
Transportminister Kostis Chatzidakis betonte in einem Radio-Interview, dass die Metro-Angestellte zusammen mit den vorgesehen Zulagen monatlich im Schnitt 3.038 Euro erhalten, bei den ISAP-Angestellten seien es gar 4.095 Euro und bei der Tram 2.542 Euro. Ziel sei es, die Monatslöhne auf durchschnittlich 1.900 Euro zu senken. Allerdings seien weitere Gehaltskürzungen, die höher als 25 % liegen, ausgeschlossen. Niedrigverdiener bei diesen Verkehrsbetrieben würden von den Gehaltskürzungen gar nicht angetastet werden, sagte der Transportminister. Die Gewerkschafter dementierten diese Zahlen. Im Schnitt würde ein Angestellter der betroffenen Unternehmen lediglich 1.000 Euro erhalten. Ihr Protest richtet sich vor allen gegen Gehaltskürzungen aber auch gegen Privatisierungspläne der Regierung. Sollte die Regierung von einer Zwangsrekrutierung bei der U-Bahn Gebrauch machen, drohen die Angestellten aller öffentlicher Nahverkehrsmittel in Athen mit einem „Black out".
Durch den Streik kommt es in Athen täglich zu einem regelrechten Verkehrschaos. Arbeitswege, die sonst in 30 bis 45 Minuten bewältigt werden, nehmen nun bis zu drei Stunden und länger in Anspruch. Fahrten mit dem Bus werden zur Qual. Oft sind die Fahrzeuge so überfüllt, dass die meisten Passagiere an den Haltestellen stehen bleiben. Auch dem Einzelhandel, vor allem im Zentrum, bleiben die Kunden weg. Geschäftsinhaber, die sich auf den anlaufenden Winterschlussverkauf gefreut hatten, sind entsetzt, weil die Kunden ausbleiben. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
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