Proteste gibt es auch bei der Griechischen Bahn (OSE). Mitarbeiter des Unternehmens haben heute das zentrale Verwaltungsgebäude in der Athener Karolou Straße besetzt. Die Proteste der Mitarbeiter der Bahn und des Nahverkehrs richten sich gegen die Sparpolitik allgemein und konkret gegen Entlassungen und die Zusammenschmelzung ihrer Unternehmen. Das Ministerium für Infrastruktur- Transport und Netzwerke appellierte unterdessen an die Gewerkschafter, Verantwortungsbewusstsein an den Tag zu legen. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass man sich in einer Ausnahmesituation befände und dass in naher Zukunft keine Gehälter mehr gezahlt werden könnten, falls sich nichts ändere. Durch derartige Aktionen und die damit einhergehenden finanziellen Verluste sei die Regierung dazu gezwungen, noch mehr Maßnahmen in Betracht ziehen, um die Überlebensfähigkeit der öffentlichen Nahverkehrsmittel zu gewährleisten. Weiterhin sollten die Angestellten im Interesse des Landes handeln und die von allen und auch von ihnen selbst gebrachten Opfer respektieren.
Proteste auch bei Polizisten und Fluglotsen
Am morgigen Dienstag will auch das Wachpersonal der Polizei um
18.00 Uhr eine Protestkundgebung vor dem Athener Parlament
abhalten. Sie protestieren gegen Gehaltskürzungen in ihrem
Berufszweig. Weil ihnen heute die Gehälter mit spürbaren Einbußen
ausgezahlt wurden, zogen sie am Lykabettus-Hügel in Athen ein
dunkles Transparent mit der Aufschrift „Zahl-Datum – Trauer-Datum"
auf.
Nicht locker lassen bzw. ihre Proteste fortsetzen wollen auch die
Fluglotsen. Allerdings wurde eine vierstündige Arbeitsniederlegung,
die für den Mittwoch zwischen 12.00 und 16.00 Uhr geplant war, per
Gericht als illegal eingestuft. Am Sonntag machten die Fluglotsen
dafür „Dienst nach Vorschrift" und leisteten auch keine
Überstunden. Das Resultat waren Flugverspätungen von bis zu drei
Stunden auf dem Internationalen Athener Flughafen „Eleftherios
Venizelos".
Taxi-Besitzer streiken für 48 Stunden
In einen 48-stündigen Streik treten am Mittwoch und Donnerstag die Besitzer von Taxilizenzen. Am Mittwochvormittag wollen sie um 11.00 Uhr zudem eine Protestkundgebung vor dem Transportministerium durchführen. Sie wehren sich damit gegen die in die Wege geleitete Liberalisierung ihres Berufszweiges. Außerdem kritisiert der Verband der Taxibesitzer, dass man alternative Lösungen unterbreitet habe, die vom Ministerium aber ignoriert würden. Auch versprochene Treffen mit dem Transportminister Jannis Rangoussis seien noch nicht erfolgt.