Login RSS

Die Front der streikenden Taxibesitzer in Griechenland bröckelt Tagesthema

  • geschrieben von 
Die Front der streikenden Taxibesitzer in Griechenland bröckelt
Auf den Straßen aller Südägäisinseln verkehren ab heute normal die Taxen. Die Besitzer von Taxilizenzen auf Rhodos und Kos hatten sich am Dienstagabend entschieden, ihre seit knapp drei Wochen anhaltenden Proteste und Arbeitsniederlegungen zu stoppen. Ziel sei es, den Urlaubern, die derzeit auf den Inseln sind, zur Verfügung zu stehen. Verschiedene kleinere Protestaktionen Die panhellenische Entscheidung der Besitzer von Taxilizenzen, die ebenfalls in dieser Frage beraten will, steht noch aus. Noch immer führen Besitzer von Taxilizenzen auf der Peloponnes, in Makedonien und auf Kreta kleinere Protestaktionen durch.
ta kleinere Protestaktionen durch.
Bei Patras auf der Peloponnes haben Taxibesitzer die Schranken der Mautstation von Rio außer Kraft gesetzt und den Kraftfahrern freie Durchfahrt ermöglicht (unser Foto zeigt die Mautstation bei Nestani, Arkadien, am gestrigen Dienstag). In Thessaloniki haben sich die Besitzer der Taxilizenzen vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem Weißen Turm, versammelt, um eine klare Richtlinie ihres Verbandes über das weitere Vorgehen abzuwarten. Auf der Halbinsel Chalkidiki haben die Besitzer der Taxen das TÜV-Gebäude in der Gegend Polygyros besetzt und warten ebenfalls auf Anordnungen des Verbandes. Auf Kreta wurde in Chania das staatliche Verkehrsgebäude abgeriegelt. Gleichzeitig erzwangen die Taxibesitzer den kostenlosen Zutritt zum Archäologischen Museum von Heraklion für sämtliche Besucher.

Der Präsident des Verbandes der Taxieigner (SATA) Thymios Lymberopoulos zeigte sich vor dem heutigen Treffen mit seinen Kollegen entschlossen, die Proteste fortzusetzen. „Der Kampf geht weiter“, sagte er der Presse.

Ebenfalls entschlossen zeigte sich auch Transportminister Jannis Rangoussis. Er erklärte: „Ich werde keinen Schritt zurück gehen, der Beruf des Taxifahrers wird mit klaren Regeln geöffnet.“ Die Regierung will bis Ende August ihre Vorschläge auf dem Tisch legen. Für diesen Zeitpunkt zeigte aber die PASOK-Parlamentarierin Vasso Papandreou kein Verständnis. Sie stellte die Frage: „Warum Ende August und nicht jetzt?“ Zudem bezeichnete sie die Lage rund um den Streik der Taxibesitzer als „chaotisch“. Die Nea Dimokratia, größte Oppositionspartei des Landes, beharrt darauf, dass Rangoussis zurücktreten müsse.

Für den Staat verlorene Einnahmen

Bereits am 2. Juli war offiziell der Beginn für die Öffnung mehrerer hundert Berufsgruppen. Die Regierung definierte das Ziel damit, dass sich künftig jeder selbst aussuchen könne, welchem Beruf er nachgehen möchte, ohne dabei auf seit der Militärjunta eingebürgerte Hindernisse zu stoßen. Im Fall der Besitzer von Taxilizenzen komme noch hinzu, dass diese oftmals unterm Tisch, sprich schwarz, weiterverkauft wurden. Durch dieses System entgingen dem griechischen Staat große Summen – wer sich ein Taxi betreiben wollte, musste zum Teil enorm hohe Kredite aufnehmen. Andererseits arbeiten die einfachen Fahrer von Taxis bis zu 12 Stunden am Tag und müssen täglich cirka 50 Euro an den Taxibesitzer geben. Das Benzin müssen sie obendrein aus der eigenen Tasche bezahlen. Nur den Rest des Verdienstes konnten sie für sich behalten. Oft führten sie wegen des geringen Verdienstes keine Versicherungsabgaben abführen. Durch den Streik der Taxibesitzer müssen die Fahrer seit 2 ½ Wochen völlig auf jegliche Einnahmen verzichten. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

Nach oben

 Warenkorb