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235 Immigranten besetzen Athener Universität und beginnen Hungerstreik Tagesthema

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235 Immigranten besetzen Athener Universität und beginnen Hungerstreik
Griechenland / Athen. Nachdem seit Sonntag etwa 235 Immigranten das Gebäude der juristischen Fakultät der Kapodistrischen Universität Athen besetzt halten, ruft der Rektor Theodosis Pelegrinis nun dazu auf, diesem Zustand ein Ende zu bereiten. Er forderte eine bessere Koordination zwischen dem Innenminister Jannis Rangoussis, der Staatssekretärin im Arbeits- und Versicherungsministerium Anna Dalara, dem Athener Bürgermeister Jorgos Kaminis und dem Präfekten Attikas Jannis Sgouros. „Keine Angelegenheit der Universität“ Pelegrinis stellte fest, dass es sich um ein „Migrationsproblem“ handle. Dies sei „keine Angelegenheit der Universität“.
Angelegenheit der Universität“. Wegen des bestehenden „Universitätsasyls“ darf die Polizei nicht ohne weiteres eingreifen bzw. hat keinen Zutritt zum Gelände der Universitäten. Die rund 235 Immigranten waren auf einem Fährschiff von der Insel Kreta aus in die griechische Hauptstadt gekommen. Als Organisator der Aktion gilt eine linke Studentenorganisation. Bisher konnte noch nicht festgestellt werden, wer seitens des Staates die Verantwortung für die Besetzung des Universitätsgebäudes trägt. Angeblich sollen die Pläne, die Immigranten in das Gebäude zu schleusen, bereits vor deren Abreise aus Kreta bei der Athener Polizei gemeldet worden sein.

Dem Ansturm nicht gewachsen

Die Einwanderer, die vorwiegend aus Nordafrika stammen, haben inzwischen einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Sie wollen mit ihrer Protestaktion nicht zuletzt Aufenthaltsgenehmigungen für alle illegal in Griechenland lebenden Immigranten durchsetzen. In Griechenland betreten illegale Einwanderer in aller Regel das erste Mal EU-Territorium. Deshalb müssten diese – auch wenn sie in andere Länder weiterreisen – theoretisch wieder nach Griechenland abgeschoben werden. Zahlreiche europäische Staaten, darunter auch Deutschland, haben diese Praxis kürzlich bis auf weiteres ausgesetzt.
Die in Griechenland vorgesehenen Auffanglager sind dem zahlenmäßigen Ansturm bei weitem nicht gewachsen. Zudem kommen die Behörden bei der Bearbeitung von Asylanträgen nur schleppend voran. In Griechenland werden weniger als 1 Prozent der gestellten Asylanträge genehmigt. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)


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