Griechenland / Athen. Die Besitzer von Lkw und Tankwagen haben
Sonntag Nachmittag beschlossen, den seit vergangenen Sonntag
andauernden Streik auszusetzen. Gleichzeitig wird die Regierung die
am Mittwoch verhängte Zwangsrekrutierung aufheben. Bereits am
gestrigen Samstag begann sich die Situation leicht zu entspannen.
Unter Androhung strafrechtlicher Verfolgung waren mehrere
Tankwagenbesitzer bei den Raffinerien erschienen und versorgten den
Markt zum Teil unter Polizeischutz mit Treibstoff.
Dazu kamen
private Lkw, die die Tankstellen belieferten. Auch das Militär kam
zur Versorgung von Flughäfen und Krankenhäusern zum Einsatz. Wegen
des Ausstands blieb das Land für mehrere Tage praktisch ohne
Benzin, Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln waren zu verzeichnen.
Zahlreiche Touristen saßen überdies an verschiedenen Punkten des
Landes fest; Tausende Stornierungen von geplanten
Griechenland-Reisen waren die Folge. Der Handel klagte über
erhebliche Einbußen. Für bestimmte landwirtschaftliche Profukte,
die für den Export bestimmt waren, bedeutete der Streik der
Lkw-Fahrer eine Katastrophe: Tonnen von Pfirsichen, die für die
Konservenindustrie bestimmt waren, aber auch Export-Weintrauben
verrotteten. Hintergrund für die Proteste der Lkw- und
Tankwagenbesitzer sind Pläne der Regierung, diesen Berufszweif zu
liberalisieren. Ein entsprechendes Gesetz soll noch im September
verabschiedet werden. (Foto: eurokinissi)