Am 24. April sollen die griechischen und türkischen Zyprer in zwei
getrennten Referenden über einen Plan von UNO-Generalsekretär Kofi
Annan entscheiden. Ziel der UNO und von Brüssel ist es, dass am 1.
Mai ein vereintes Zypern der Europäischen Union beitritt. Nach dem
Ende der Verhandlungen über eine Lösung zwischen den
Bevölkerungsgruppen vor etwa zwei Wochen in der Schweiz, die keine
Übereinkunft brachten, ergänzte Annan offene Punkte des Plans.
Gegen den Annan-Plan hat sich bereits der Präsident Zyperns, Tassos
Papadopoulos, ausgesprochen. Die größte Partei Zyperns, die linke
AKEL, forderte Mittwoch nacht den Aufschub der Referenden, da die
AKEL ansonsten den Lösungsplan ablehnen müsste. Die linke Partei
will mit ihrem Entschluss einige Änderungen im Annan-Plan sowie
verbindliche Garantien durchsetzen. Kofi Annan hatte einen Aufschub
nicht ausgeschlossen, sollten sich die beiden Bevölkerungsgruppen
auf Zypern sowie die Regierungen Athens und Ankaras darauf einigen.
Der Annan-Plan sieht u.a. die Teilung der Macht zwischen
griechischen und türkischen Zyprern vor, die Rückgabe von etwa 10 %
des Territoriums an die Griechen und die Entschädigung von
Flüchtlingen der seit 1974 geteilten Insel. Nikosia kritisiert u.
a. , dass die Kosten der Vereinigung fast ausschließlich von den
griechischen Zyprern getragen werden müssten und dass es keine
Garantien für die problemlose Umsetzung des Annan-Planes gebe.