Liebe, Intrige und Passionen treffen ungezügelt am mythischen
Hofe des antiken Persien zusammen. Mit einem Musikdrama von
Italiens liebstem Sachsen, Johann Adolph Hasse
(1699-1783), zelebriert das GreekFestival das 150-jährige
Jubiläum des Zusammenschlusses der Ionischen Inseln mit
Griechenland.
Das berühmte Libretto „Siroe, re di persia“ des italienischen
Dichters und Librettisten Metastasio (1698-1782), das sich
insgesamt 32 Komponisten – unter ihnen Händel – zur
Experimentiervorlage nahmen, hat auch über Jahrzehnte lang an Hasse
genagt. Seine Dresdner Version (1763), die von George
Petrou und Armonia Athena für das Athener Festival
ausgewählt wurde, floss dem Komponisten Hasse quasi in seiner
Reifephase aus der Feder. Mit einer eindrücklichen Inszenierung
dieses Stücks, das auch auf anderen Top-Bühnen Europas zur
Aufführung gebracht wird, gibt der gefeierte Countertenor
Max-Emanuel Cenčić sein internationals Debüt als Direktor
bei dem GreekFestival.
Eintrittspreise: 30 € (VIP), 25 € (Zone A), 15
€ (Zone B), 10 € bzw. 5 € (Zone Γ, Studierende, Arbeitslose,
Menschen mit Behinderungen)
Ort: Vas. Sofias/Kokkali
Infos: 210 7282000, www.greekfestival.gr
Sommerkino: Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa
ATHEN. 4. Athens Open Air Film Festivals. Heute Abend (26.6.) ab 21
Uhr.
Auf seiner Flucht vor der Kindersklaverei kreuzen sich die Wege
des zehnjährigen Maki, eines sudanesischen Waisenjungen, und der
Baby-Giraffe Zarafa (zugleich das arabische Wort für Tier), die von
dem gutherzigen, weil stoischen Ägypter Hassan auf dessen Reise
nach Alexandria aufgegriffen wurde. Als die drei zusammen in der
sagenhaften Hafenstadt ankommen, erfahren sie, dass diese sich in
der Hand von türkischen Invasoren befindet. Die einzige Hoffnung,
die das ungleiche Gespann hat, besteht darin, auf Seereise weiter
nach Frankreich zu gelangen. Dort will man König Charles X. davon
überzeugen, seine Armee zur Rettung Ägyptens einzusetzen.
Inspiriert wurde der französische Animationsfilm des Regisseurs
Rémi Bezançon von der wahren Geschichte über eine Giraffe,
die als erste die französische Küste im Jahre 1827 erreichte (sie
war ein Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Mehmet Ali an den
damaligen französischen König). Zusammen mit einem dreiköpfigen
Team von Co-Autoren hat Bezançon diese simple und doch
bedeutungsvolle Geschichte ausgefeilt, die bereichert wird von
unglaublich lebhaften Figuren und historischen Versatzstücken, die
nicht vor den eher flachen Aspekten der gallischen Geschichte Halt
machen.
Der Eintritt ist frei.
Ort: Platia Messolongiou, Pangrati
Infos: www.cinemag.gr
Theateraufführung: Fjodor Dostojewskis’ „Die Brüder
Karamasow“, inszeniert von Elias Kounelas.
Heute Abend (26.6.) ab 21.30 Uhr in der
Byzantinischen Kirche von Nicholas Ragavas. Weitere Termine: 27.
bis 29. Juni, jeweils 21.30 Uhr.
ATHEN. Basierend auf dem letzten Roman
(geschrieben 1878 bis 1880) des russischen Schriftstellers
Fjodor Dostojewski (1821 bis 1881) inszeniert der
Regisseur Elias Kounelas die bekannte
(Kriminal-)Geschichte für das Theater. Die Konfliktsituation in
einer Familie, ein Mord, Ermittlungen, die Verhaftung des
Verdächtigten, die Gerichtsverhandlung mit Zeugenaussagen samt
Plädoyers und schließlich dem Urteil – diese Spannungselemente
beziehen ihre besondere Bedeutung allerdings noch aus der
Beschreibung der gesellschaftlichen Struktur und der
politisch-philosophischen Diskussion im Russland des 19.
Jahrhunderts. In diesen ziemlich komplexen Stoff des Meisterwerks
lassen sich nun sechs Schauspieler verwickeln, die das Stück auf
ihre Weise zu interpretieren und auszuagieren versuchen – und sich
dabei ganz wesentliche Lebensfragen stellen wie: Was ist der Wert
persönlicher Freiheit? Wie steht es um die Notwendigkeit
moralischer Tapferkeit im Kampf zwischen Gut und Böse? Was bedeutet
einem dabei der Glaube?
Eintrittspreis: 10 €
Ort: Tripodon/Prytaniou 1, Plaka
Infos: www.greekfestival.gr
Theateraufführung: Green Porno von Isabella Rossellini
ATHEN. Nur noch heute (26.6.)
Abend um 21 Uhr kann man im Rahmen des
GreekFestivals Isabella Rosselini erleben. Die
Tochter von Ingrid Bergman und Roberto Rosselini zeigt in dem Stück
„Green Porno“ Biologie als Entertainment und liefert einen herrlich
erfrischenden Monolog über die Sexualität im Reich der Tiere.
Isabella Rosselini wurde vor allem als langbeinige Schönheit in
David Lynch's Filmen wie „Blue Velvet“ oder „Wild At
Heart“ bekannt, hat sich im späteren Verlauf ihrer Karriere aber
auch avantgardistischen Kurzfilmen und Dokumentationen gewidmet,
allen voran Tierfilm-Produktionen. In ihrem Stück „Green Porno“
darf es da gerne schon einmal etwas surrealistisch und abseitig
werden. Rosselini selbst schlüpft in bizarre Tierkostüme, von
Delphinen bis Würmern, und zeigt ausgefallene Sexpraktiken der
Tierwelt. Das alles wird mit Selbstironie und viel Humor
dargeboten.
Eintrittspreis: 25 Euro, Studenten: 10 Euro,
Arbeitlose und Menschen mit Behinderung: 5 Euro
Ort: Piräos 260, Gebäude D
Infos:
http://www.greekfestival.gr/gr/event497-izampella-rossellini--.htm