Am Wochenende fand in der Hafenstadt Patras eines der größten Feste
des Jahres statt: der traditionelle Faschingsumzug. Daran hat sich
beinahe die gesamte Stadt beteiligt. Das Fest ist eng mit der
westlichen Kultur verbunden. Feierlich hat am Sonntag die
Faschingszeit mit dem großen Faschingsumzug in Patras auf der
Peloponnes ihr Ende gefunden. Drei Tage lang wurde an jeder Ecke
gefeiert.
lang wurde an jeder Ecke gefeiert. Es gab keine Stunde der
Ruhe. Die Einwohner von Patras sind auf ihr Faschingsfest, das
größte und berühmteste in Griechenland, besonders stolz. Es gibt
kaum einen Einheimischen, der sich am Faschingszug nicht beteiligt:
dieses Jahr waren es 30.000 Personen.
Merkel und die Krise
Unter den tausenden Kostümierten waren natürlich auch viele Kinder, die von ihren Eltern begleitet wurden. Unter den Kostümen waren die zwölf Sternzeichen, Magier, Prinzessinnen mit Tiara und sonstigen Kronen sowie auch „Prinzessinnen aus Venedig", Clowns, Hühner, Schnecken, Schneewittchen, Griechische Kämpfer „Tsoliades" und Maler „mit Muse". Selbstverständlich hat auch Bundekanzlerin Angela Merkel nicht gefehlt. Ein Bild von ihr hing auf einem Festwagen am Kamin von Ministerpräsident Samaras und seinem Vizeregierungschef Venizelos. Sonst waren auch Merkel-Bilder auf Banksafes zu sehen. Andere hatten Griechenland abgebildet und davor einen Zettel gehangen, auf dem Stand: „Epolithi" – zu Deutsch: „verkauft".
Originell recyceln
Dass die Krise bei den Faschingszügen thematisiert wurde, ist selbstverständlich. Doch dieses Jahr war dieses Thema erstaunlicherweise eher eine Nebensache. Es ging mehr um Originalität bei den Ideen für die Faschingskostüme und ihrer Herstellung. So gab es zum Beispiel Hüte, die aus alten Getränkekartons und anderen recycelten Materialien gebastelt wurden. Andere Gruppen haben anstatt der großen Festwagen, Einkaufswagen umgestaltet, die von den Kostümierten geschoben wurden. Der erste Faschingswagen war ein großer Narr. Gefolgt wurde er von der „Schneekönigin" und ihren Schneemännern. Auf anderen Faschingswagen wurde nicht nur getanzt, sondern es wurde auch Akrobatik vorgeführt. Andere hatten eine Theke mit alkoholischen Getränken aufgestellt und andere hatten sogar angefangen Souvlaki zu grillen. Unter den Wortspielen war die Italienische Basilikum-Sauce „Pesto", die auf Griechisch auch „sagen" oder „sag es" bedeuten kann. Andere hatten die Ähnlichkeit des Wortes „Chaliá" (Teppiche) mit Chália (mies) zum Spaßen genutzt. Getanzt wurde zu Faschingsliedern aus aller Welt. Am meisten zu hören war aber die Hymne „Patrino Karnavali gia Panta" – zu Deutsch: „Patras-Karneval für immer".
Die Rolle des Westens
Der berühmteste Karneval Griechenlands ist mit dem Faschingsfest in Westeuropa eng verbunden. Seine Geschichte beginnt 1829 mit einem privaten Faschingsfest eines Großhändlers in Patras. Eingeladen waren zu diesem „Bal Masque" zahlreiche französische Beamte und lediglich 15 Griechen. Da Patras als Hafenstadt eigentlich schon immer eine Handelsstadt war, wurde auch der örtliche Karneval vom Westen, überwiegend von Italien, beeinflusst. Doch auch Deutschland, Frankreich und England haben eine wichtige Rolle gespielt. Die ersten öffentlichen Karnevals-Tänze haben ab 1871 im gerade eröffneten Gemeindetheater „Apollon" stattgefunden. Das Gebäude ist ein Werk des griechisch-deutschen Architekten Ernst Ziller. Vier Jahre später findet der erste Faschingsumzug in Patras statt. Gesponsert wurde er von den Reichen der Stadt. 1876 fand zum ersten Mal eine „Blumenschlacht" statt. 1899 ist das Gründungsjahr der besonders beliebten Tradition des „Schokoladenwurfes", die bis heute gepflegt wird.
(Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi)
Merkel und die Krise
Unter den tausenden Kostümierten waren natürlich auch viele Kinder, die von ihren Eltern begleitet wurden. Unter den Kostümen waren die zwölf Sternzeichen, Magier, Prinzessinnen mit Tiara und sonstigen Kronen sowie auch „Prinzessinnen aus Venedig", Clowns, Hühner, Schnecken, Schneewittchen, Griechische Kämpfer „Tsoliades" und Maler „mit Muse". Selbstverständlich hat auch Bundekanzlerin Angela Merkel nicht gefehlt. Ein Bild von ihr hing auf einem Festwagen am Kamin von Ministerpräsident Samaras und seinem Vizeregierungschef Venizelos. Sonst waren auch Merkel-Bilder auf Banksafes zu sehen. Andere hatten Griechenland abgebildet und davor einen Zettel gehangen, auf dem Stand: „Epolithi" – zu Deutsch: „verkauft".
Originell recyceln
Dass die Krise bei den Faschingszügen thematisiert wurde, ist selbstverständlich. Doch dieses Jahr war dieses Thema erstaunlicherweise eher eine Nebensache. Es ging mehr um Originalität bei den Ideen für die Faschingskostüme und ihrer Herstellung. So gab es zum Beispiel Hüte, die aus alten Getränkekartons und anderen recycelten Materialien gebastelt wurden. Andere Gruppen haben anstatt der großen Festwagen, Einkaufswagen umgestaltet, die von den Kostümierten geschoben wurden. Der erste Faschingswagen war ein großer Narr. Gefolgt wurde er von der „Schneekönigin" und ihren Schneemännern. Auf anderen Faschingswagen wurde nicht nur getanzt, sondern es wurde auch Akrobatik vorgeführt. Andere hatten eine Theke mit alkoholischen Getränken aufgestellt und andere hatten sogar angefangen Souvlaki zu grillen. Unter den Wortspielen war die Italienische Basilikum-Sauce „Pesto", die auf Griechisch auch „sagen" oder „sag es" bedeuten kann. Andere hatten die Ähnlichkeit des Wortes „Chaliá" (Teppiche) mit Chália (mies) zum Spaßen genutzt. Getanzt wurde zu Faschingsliedern aus aller Welt. Am meisten zu hören war aber die Hymne „Patrino Karnavali gia Panta" – zu Deutsch: „Patras-Karneval für immer".
Die Rolle des Westens
Der berühmteste Karneval Griechenlands ist mit dem Faschingsfest in Westeuropa eng verbunden. Seine Geschichte beginnt 1829 mit einem privaten Faschingsfest eines Großhändlers in Patras. Eingeladen waren zu diesem „Bal Masque" zahlreiche französische Beamte und lediglich 15 Griechen. Da Patras als Hafenstadt eigentlich schon immer eine Handelsstadt war, wurde auch der örtliche Karneval vom Westen, überwiegend von Italien, beeinflusst. Doch auch Deutschland, Frankreich und England haben eine wichtige Rolle gespielt. Die ersten öffentlichen Karnevals-Tänze haben ab 1871 im gerade eröffneten Gemeindetheater „Apollon" stattgefunden. Das Gebäude ist ein Werk des griechisch-deutschen Architekten Ernst Ziller. Vier Jahre später findet der erste Faschingsumzug in Patras statt. Gesponsert wurde er von den Reichen der Stadt. 1876 fand zum ersten Mal eine „Blumenschlacht" statt. 1899 ist das Gründungsjahr der besonders beliebten Tradition des „Schokoladenwurfes", die bis heute gepflegt wird.
(Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi)