So wie am minoischen Palast von Knossos sollen auch an jenem von Phaistos, dem zweitgrößten auf Kreta, Arbeiten zu einer erheblichen Verbesserung der Infrastruktur für seine Besucher durchgeführt werden. Vorgesehen ist eine völlige Neugestaltung des Zugangsbereichs zur Anlage mit einem neuen Komplex für den Ticketschalter, den Museumsshop sowie die sanitären Anlagen.
Hinzu tritt ein größerer, mit Stufen versehener Aufenthaltsbereich in der Nähe des Eingangs, von dem sich der Blick über die Palastanlage bietet. Diese wird durch teils behindertengerechte Besucherrouten sowie die Einrichtung neuer Informations- und Überblickspunkte erschlossen. Überdies wird zurzeit auch an einem Plan zum Schutz der Stätte vor den Folgen des Klimawandels gearbeitet. Für den Palast von Phaistos strebt Griechenland ebenso wie für die minoischen Palastzentren von Knossos, Malia, Zakros und Kydonia für 2025 eine gemeinsame Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes an. Er ist nicht nur eine der wichtigsten Stätten des minoischen Kreta, sondern auch Fundort des berühmten „Diskos von Phaistos“, der um 1700/1600 v. Chr. entstanden ist. 1908 gefunden, gibt er mit seinen eigentümlichen Zeichen der Wissenschaft nach wie vor noch immer große Rätsel auf. Ein erster Palast entstand in Phaistos nach 1900 v. Chr. In ihrer Bedeutung scheint die Anlage, die um 1700 v. Chr. zerstört wurde, damals jener von Knossos kaum nachgestanden zu haben. Gegen 1600 v. Chr. erfolgte etwas weiter östlich und auf höherem Niveau dann der Wiederaufbau. Der neue Palast fiel schließlich einer Brandkatastrophe um 1450 v. Chr. zum Opfer, die in Zusammenhang mit der Eroberung Kretas durch mykenische Griechen in Verbindung stehen mag. (GZjr)