Die Weihnachtsbasare der Deutschen Schulen Athen und Thessaloniki waren in diesem Jahr erneut ein Highlight der deutschsprachigen Community in Hellas. Wie die Organisatoren, die Teilnehmenden und Besucher betonen, nehmen die Veranstaltungen mit festlicher musikalischer Atmosphäre, traditionellem Gebäck und weihnachtlich geschmückten Ständen einen festen Platz ein. In der nordgriechischen Metropole mischte leider das Tief Bora als „Spielverderber“ mit.
ATHEN. „Last Christmas I gave you my heart“ – ein klassischer Weihnachtssong, gesungen von Wham!-Sänger George Michael, der britisch-griechische Wurzeln hat: Das ist eines der vielen bekannten Lieder, die man beim diesjährigen Weihnachtsbasar an der Deutschen Schule Athen (DSA) am Wochenende zu hören bekam. Ursprünglich sollte der Basar draußen stattfinden, erzählt Ute Dürrbaum, Vorsitzende des Basarkomitees. Aufgrund der schlechten Wetterlage fand er jedoch stärker in den Innenräumen statt, doch die Stimmung war „fröhlich, gut“, so Dürrbaum – „Wir sind happy trotz Gewitter und hohem Verkehrsaufkommen“, betonte sie gegenüber der Griechenland Zeitung.
Handgefertigte Adventskränze
Begehrte Objekte auf dem Basar waren wie immer die Adventkränze. Uschi Geffers und Sabine Pracht leiten diesen Stand seit über zehn Jahren. Allein am ersten Tag des Basars haben die beiden mit ihrem Team etwa 200 Kränze verkauft. Die Vorbereitungen dafür laufen aber das ganze Jahr über, sagte Pracht. Sie ergänzte mit einem Lächeln: „Wir haben die schönsten Kränze in ganz Athen.“ Über Unterstützung freut sich das Team immer: „Wir suchen junge Leute, die mitmachen“, betont Pracht.
Exklusives weihnachtliches Handwerk: Uschi Geffers (v.l.) und Sabine Pracht fertigen seit vielen Jahren einzigartige Adventskränze für den Weihnachtsbasar. Etwa 200 Kränze haben die an einem Tag verkauft. (Foto: Athanassia Savvas)
Der Basar lockte darüber hinaus wie immer mit einer großen Auswahl: Schmackhaftes Essen, Getränke, einen Second-Hand-Verkauf und einen Bücherbasar sowie Info-Stände. Für den musikalischen Rahmen sorgte auch der Chor.
„Last Christmas I gave you my heart” und „All I want for Christmas is you”: Die Musik-AGs der Deutschen Schule Athen sorgten für festliche Stimmung mit klassischen Weihnachtssongs und ihrem Chor. (Foto: Athanassia Savvas)
Handgemachte Marmeladen und Foto-Kalender
Umgeben von Glühweingeruch und in weihnachtlichem Trubel zeigte sich ein Stand interessanter als der andere: Zoe Arvanta und Natalie Fytron verkaufen seit mehreren Jahren selbsthergestellte Marmeladen. Schon zu Mittag waren zwei Drittel davon ausverkauft.
Ob Mandarine, Pfirsich oder Zwetschge: Zoe Arvanta (v.l.) und Natalie Fytrou verkaufen seit drei Jahren selbsthergestellte Marmeladen. Arvanta besucht seit etwa 40 Jahren den Weihnachtsbasar – ihr gefiel die weihnachtliche Atmosphäre. (Foto: Athanassia Savvas)
Rosa Konstantidis wiederum kommt aus der Schweiz und leitet seit etwa 30 Jahrzehnten den „Schweizer-Stand“, wo u. a. selbstgemachten Plätzchen und Kalender aus der Eidgenossenschaft verkauft werden: „Ich find‘s wichtig, dass wir den Schweizer-Stand erhalten können“, betonte sie. Viki Athanasou, Vorsitzende des Elternvereins der DSA, und Alexandra Georgakopoulou, Vorstandsmitglied des Vereins, waren sich einig. „Der Weihnachtsbasarist ist eine lieb gewonnene Tradition für die deutsche Community. Wir bedanken uns bei dem Organisationsteam für die tolle Atmosphäre, für die vielen freiwilligen Helfer!“
Viki Athanasou (v.l.) und Alexandra Georgakopoulou vom Eltern-Verein wünschten frohe Weihnachten und bedanken sich beim Organisationsteam und den vielen freiwilligen Helfern. (Foto: Athanassia Savvas)
Die Griechenland Zeitung, seit 2005 regelmäßig vertreten, konnte mit ihrem Team ebenfalls viele Bekannte begrüßen und Interessierte über ihre Arbeit informieren. Es gab die neuste GZ gratis, zudem wurden Kalender, Journale oder Bücher aus dem Verlag angeboten. Auf jeden Fall: Kalés giortés! Frohe Festtage!
Nachrichten und Bücher über Griechenland auf Deutsch: Auch die Griechenland Zeitung ist seit 2005 mit einem Stand vertreten. Es wurden gratis Zeitungen an die Besucher verteilt. (Foto: Jan Hübel)
Text: © Athanassia Savvas
… doch in Thessaloniki wird die weihnachtliche Stimmung auf dem Basar leider von Unwetter „Bora“ beeinflusst.
THESSALONIKI. Traditionell fand am 1. Advent auch in diesem Jahr wieder der Weihnachtsmarkt der evangelischen Kirche in der Deutschen Schule in Thessaloniki statt. Die Veranstaltung stand leider unter keinem so guten Stern: Der Griechische Wetterdienst hatte bereits am Vorabend eine Wetterwarnung herausgegeben. Zu allem Unglück traf diese Vorhersage zu: Sturmböen und Starkregen sorgten dafür, dass die Anzahl der Besucher sehr überschaubar blieb. Neben den Betreuern der einzelnen Stände, die sich wirklich alle Mühe gegeben hatten, ihre Tische festlich zu schmücken, beklagte insbesondere die evangelische Kirchengemeinde die im Vergleich zu früheren Jahren geringe Besucherzahl. Dagmar Theodoridis, die den Weihnachtsbasar gemeinsam mit vielen Helfern organisierte, verwies gegenüber der Griechenland Zeitung darauf, dass die Einnahmen ausschließlich der kirchlichen Sozialarbeit zugutekämen. Und weniger Besucher – das bedeutet letztlich auch geringere Einnahmen.
GZ-Autor und -Mitarbeiter Jürgen Weidner begann seinen Rundgang im Foyer der Schule, wo allerlei typisch Leckereien aus deutschsprachigen Landen angeboten wurden. In der Aula betraten die Besucher dann das „Weihnachtsparadies“. Auf liebevoll geschmückten Tischen glitzerten und leuchteten typische Weihnachtsdekorationen. Auch Körbe aus Papier, aufwändig aus Stoffen gefertigte Bilder, selbstgestrickte Socken oder sogar Vogelhäuschen waren im Angebot. Und vor allem: Fast alle der feilgebotenen Waren entstanden in Handarbeit.
Panagiotis mit seinen Vogelhäuschen (Foto: Jürgen Weidner)
An seinem selbstgebauten Webstuhl saß Efstratios und webte gerade an einem Schal aus farbiger Wolle: „Ich bewunderte die geschickte Art seiner Bewegungen und fuhr mit meinen Fingern über bereits fertige, weiche Webstücke: Es fühlte sich wirklich kuschelig an!“
Nach seinem Rundgang sprach Jürgen Weidner mit Johanna Haberer, der evangelischen Pastorin. Sie schenkte ein warmes Lächeln und vertraut darauf, dass 2025 das Wetter besser sein werde als in diesem Jahr. – Dass die Griechenland Zeitung in diesem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten war, wurden sowohl von Gästen als auch von den Organisatoren sehr begrüßt.
Ursula Weidner beim Aufbau des GZ Standes (Foto: Jürgen Weidner)
Text und Fotos aus Thessaloniki: © Jürgen Weidner
… weitere Einblicke und Eindrücke in die weihnachtliche Atmosphäre der Basare der Deutschen Schulen Athen und Thessaloniki neben Glühweingeruch, Austausch und weihnachtlichen Leckereien:
Die Eröffnung des Weihnachtsbasars der Deutschen Schule Athen fand draußen statt – trotz der schlechten Wetterlage. (Foto: Jan Hübel)
Sehr beliebt waren die schön-dekorierten Adventskränze – etwa 200 Exemplare wurden bereits am ersten Tag verkauft. (Foto: Jan Hübel)
Trotz der schlechten Wetterlage in Athen kamen viele Besucher und hielten sich teilweise in den überdachten Plätzen draußen auf. (Foto: Athanassia Savvas)
Auch die Griechenland Zeitung war auf dem Weihnachtsbasar vertreten und offen für Austausch mit den Besuchern. (Foto: Jan Hübel)
Es gab viel Auswahl an verschiedenen weihnachtlichen und traditionellen Leckereien – darunter die klassische Brezel. (Foto: Jan Hübel)
Auch in Thessaloniki wurden selbsthergestellte weihnachtliche Dekorationen an den Ständen angeboten. (Foto: Jürgen Weidner)
In Athen wie auch in Thessaloniki (siehe Foto) gab es einen Weihnachtsmann, der Geschenke an die Besucher verteilte. (Foto: Jürgen Weidner)