Am heutigen 25. November begehen Griechinnen mit den Namen Ekaterini (Αικατερίνη) oder Katerina (Κατερίνα) ihren Namenstag, feiert die Kirche an diesem Tag doch das Fest der Heiligen Katharina von Alexandria.
Als „Großmärtyrerin“ (Μεγαλομάρτυς / Megalomártis) gebührt der Heiligen eine ganz besondere Verehrung, und so zählt Katharina auch zu den beliebtesten Heiligen überhaupt, und zwar nicht nur in der Ost-, sondern auch in der Westkirche. Allerdings ist trotz ihrer hohen Bedeutung kaum davon auszugehen, dass es sich bei der Heiligen tatsächlich um eine reale, historische Person gehandelt hat, vielmehr ist ihre Gestalt allem Anschein nach im Reich der Legende zu verorten.
Debatte mit Philosophen
Wie es heißt, soll die hochgelehrte Katharina eine zyprische Königstochter gewesen sein, die im frühen 4. Jahrhundert in Alexandria ihr Martyrium erlitt. Nachdem sie verschiedene Heiratskandidaten abgewiesen hatte, darunter selbst den Sohn des römischen Kaisers, bekannte sie sich zum Christentum und ließ sich taufen. Im Traum steckte ihr daraufhin das Jesuskind einen Verlobungsring an den Finger, was sie nochmals in ihrem Glauben bestärkte. Als sie sich später in Alexandria aufhielt, verlangte der Kaiser ein heidnisches Opfer von der Bevölkerung. Katharina weigerte sich jedoch und trat vor den Herrscher, der sie mit 50 Philosophen diskutieren ließ. Von den Argumenten der Christin überzeugt, ließen sich diese bekehren und wurden dafür vom Kaiser mit dem Feuertod bestraft. Katharina selbst wurde mehrere Tage lang ausgepeitscht und eingekerkert. Eine weiße Taube versorgte sie in ihrem Verlies mit Nahrung, ein Engel sprach ihr Trost zu. Als, davon beeindruckt, selbst die Kaiserin sich dem Christentum zuwandte, beschloss der Kaiser, Katharina am Rad martern zu lassen. Das Folterinstrument zerbarst jedoch, sodass Katharina im Alter von etwa 18 Jahren schließlich enthauptet wurde. Statt Blut, soll aus ihrer Wunde Milch geströmt sein. Den Leichnam trugen Engel auf den Sinai, wo ihre Gebeine im berühmten Katharinenkloster bis heute verehrt werden.
Historischer Reflex
Schon bald nachdem Berichte über die Leidensgeschichte Katharinas bekannt geworden waren, setzte im späteren 7. Jahrhundert die Verehrung der Heiligen im östlichen Mittelmeerraum ein, im Westen dann im Jahrhundert darauf. Während des Mittelalters fand sie rasche Verbreitung und letztlich hält sie bis heute an. Im Allgemeinen wird vermutet, dass hinter der legendären Figur der Katharina als historischer Reflex die einst in Alexandria lehrende Heidin Hypatia steht. Sie wurde auf Zutun des Patriarchen Kyrill 415 /16 von Christen ermordet. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)