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Das antike Theater im Apollon-Heiligtum von Delphi wird restauriert Tagesthema

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Unser Foto (© yppo) zeigt das Theater am Nabel der Welt. Unser Foto (© yppo) zeigt das Theater am Nabel der Welt.

Notwendige Restaurierungen im antiken Theater des Apollon-Heiligtums von Delphi werden nun vorangetrieben. Vorangegangen waren der Abschluss entsprechender Studien sowie deren positive Bewertung durch den Archäologischen Zentralrat. Die Arbeiten umfassen neben umfangreichen Instandhaltungsmaßnahmen am erhaltenen Bau auch Schutzmaßnahmen gegen die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.

Über die Gefahr von Erdrutschen hinaus ist vor allem das Regenwasser ein Problem, das eine beständige Erosion an den überkommenen Bauresten verursacht. Hinzu treten tektonische Brüche, die in der weiteren Umgebung des Heiligtums zu beobachten sind. Die Arbeiten, mit deren Ende für das Jahr 2027 gerechnet wird, sollen dazu beitragen, Delphis herausragende Stellung als Weltkulturerbe zu bewahren und zu fördern. Delphi war nicht nur eines der bedeutendsten Heiligtümer des antiken Griechenland, sondern ist nicht zuletzt aufgrund seiner imposanten Lage am Südhang des Parnass oberhalb des Korinthischen Golfs für den heutigen Reisenden auch einer der beeindruckendsten antiken Orte des Landes. In der Antike galt es als Nabel der Welt und war über die Grenzen von Hellas hinaus als Orakelstätte des Gottes Apollon, dessen Spruch die Pythia verkündete, weithin höchst geschätzt. In den Betrieb des Heiligtums war auch sein Theater am Hang nördlich des Apollon-Tempels integriert, in dem die musischen Agone der alle vier Jahre ausgetragenen „Pythischen Spiele“ stattfanden. Die athletischen Wettkämpfe wurden im etwas höher gelegenen Stadion durchgeführt. Neben den Spielen von Olympia, Isthmia und Nemea zählten jene in Delphi zu den „Panhellenischen Spielen“, solchen Wettkämpfen also, die für ganz Griechenland von besonderer Bedeutung waren. Gebaut wurde das dortige Theater mit maßgeblichem Zutun des pergamenischen Königs Eumenes II. im 2. Jahrhundert v. Chr., unter der römischen Herrschaft in Hellas erfuhr es dann bauliche Veränderungen. Es bot etwa 5.000 Zuschauern Platz und wurde noch bis weit ins 4. Jahrhundert n. Chr. hinein genutzt. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

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