Im März heißt es in Griechenland: „Fýla xýyla gia to Márti na mi kápseis ta paloúkia“. Also: „Holz für den März aufheben, damit die Zaunpfähle nicht verheizt werden müssen.“ Denn der März, auch bekannt als „Pfahlverbrenner", bringt wechselhaftes Wetter mit sich und kann ein wenig mit dem launischen April in mitteleuropäischen Gefielden verglichen werden. Am 1. März soll der Tradition zufolge Kohle vom Himmel fallen, um die Erde zu erwärmen. Doch trotz steigender Temperaturen bleiben die Märztage oft kalt und unbeständig.
Um das Märzwetter ranken sich aber auch viele Legenden. So nahm der März etwa die Gestalt eines Mannes an, der zwei Frauen hatte. Die eine war sehr hübsch, aber arm, und die andere hässlich, aber reich. Jedes Mal, wenn sich der in der Mitte des Bettes liegende März zur schönen Frau drehte, würde das Wetter schön werden, heißt es, und wenn er sich zur hässlichen drehte, wäre Schlechtwetter im Anmarsch. Meistens würde er sich aber zur hässlichen drehen, die ja ihn mit ihrem Geld lockt. So lautet zumindest die „volksmündige“ Erklärung für Wetterkapriolen im dritten Monat des Jahres.
Good to know: In Griechenland tragen viele im März sogar rot-weiße Fadenarmbänder, genannt „Μάρτης“, die vor der starken Märzsonne schützen sollen. Der März markiert auch den Beginn der Fastenzeit vor Ostern. Ein ironisches Sprichwort fragt: „Lípi o Mártis ap’ ti Sarakostí?“ – „Fehlt der März in der Fastenzeit?“ Es bezieht sich ironisch auf Menschen, die überall mit dabei sein und nichts verpassen wollen.
(© Griechenland Zeitung)