Die imposante archäologische Stätte von Aigai in Nordgriechenland wurde am Freitag (5.1.) im Beisein von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis eröffnet. Es sei kein Zufall, sagte der Premier in seinen Statements, dass der erste Besuch im neuen Jahr diesem „Denkmal des Königreichs der Makedonier“ gelte.
„Unser Ziel ist es“, fuhr er fort, „Aigai zu einer Stätte der Begegnung mit der Genialität unserer antiken Vorfahren zu machen.“ Dieser neu geschaffene archäologische Park könne und müsse zu einem Katalysator für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Makedoniens werden, betonte Mitsotakis. Kulturministerin Lina Mendoni musste der Zeremonie fernbleiben, da bei ihr Covid-19 diagnostiziert wurde.
Aigai, beim heutigen nordgriechischen Ort Vergina, etwa 70 Kilometer westlich von Thessaloniki gelegen, war bis 410 v. Chr. die Hauptstadt Makedoniens. Im dortigen Palast wurde 336 v. Chr. Alexander der Große nach der Ermordung seines Vaters Philipps II. zum König ausgerufen. Bei der Anlage handelt es sich um „das größte Denkmal auf griechischem Boden, das 15.000 Quadratmeter umfasst und mit dem umgebenden Areal sogar 25.000 Quadratmeter“, betonte Ministerin Mendoni im Vorfeld der Eröffnung. Eine der hauptverantwortlichen Archäologinnen, Angeliki Kottaridi, stellte gegenüber der Agentur ANA-MPA fest: „Der Aigai-Palast war keine Wohnstätte, es war das Zentrum der politischen, religiösen, juristischen und militärischen Macht Philipps II.“ Nach seiner Eröffnung werde die Anlage, so wie die Akropolis in Athen, eine herausragende Attraktion darstellen. Schon bisher besuchten Aigai ihren Angaben zufolge mehr als 200.000 Menschen pro Jahr. In Zukunft soll sich diese Anzahl vervielfachen.
Die Arbeiten in Aigai nahmen 16 Jahre in Anspruch: Sie begannen 2007 und wurden im Vorjahr beendet. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 20,3 Millionen Euro und wurden von der EU kofinanziert. Ab Sonntag (7.1.) wird die archäologische Stätte für die Öffentlichkeit zugänglich sein. In den griechischen Medien wurde bei der Berichterstattung wiederholt der Architekt und Archäologe Wolfram Höpfner (*1937) zitiert, der Aigai als den „Partheneon von Makedonien“ bezeichnet hatte. (Griechenland Zeitung / rs)