Einer der bekanntesten und seit den 1960er Jahren aktiven Komponisten Griechenlands, Jannis Markopoulos, starb am Samstag nach längerem, schweren Leiden im 85. Lebensjahr in einem Athener Krankenhaus. Sein Metier war die griechische traditionelle Musik, die ihm als „Muse“ für die meisten seiner Werke diente – von der Volksmusik bis hin zur byzantinischen.
Er schrieb aber auch Opern, Oratorien oder Musik für das Theater. International bekannt wurde Markopoulos durch seine Filmmusik zu „Who pays the ferrymen“ (1977), eine achtteilige TV-Serie des BBC2, die auf Kreta gedreht wurde.
Der bisherige Premierminister Kyriakos Mitsotakis – am 25. Juni stehen Wahlen auf dem Programm – hielt fest: „Sein Tod ist ein großer Verlust für unsere Kultur, die einen ihrer treuesten Diener verliert, aber auch für unsere Gesellschaft und sein geliebtes Kreta, das den Verlust einer seiner herausragenden Persönlichkeiten betrauert.“ Der Vorsitzende der größten Oppositionspartei Alexis Tsipras betonte in einem Post in den Sozialen Medien: „Er war nicht nur ein großer Komponist, Er war ein Mensch der Musik und seiner Zeit voraus.“
Jannis Markopoulos wurde am 18. März 1939 in Heraklion auf Kreta geboren. Bereits im Alter von acht Jahren lernte er Violine und Klarinette und spielte in einer lokalen Band von Ierapetra. Die traditionelle kretische Musik sowie die sinfonische prägten seine ersten Musikerfahrungen maßgeblich. Als die Militärs 1967 in Griechenland die Macht ergriffen, ging Markopoulos nach London, schloss dort sein Musikstudium ab, kehrte jedoch bereits nach drei Jahren wieder zurück.
Schon am Anfang seiner Karriere schlug Markopoulos seinen eigenen persönlichen Weg ein. Während der 1970er Jahre stellte er ein Orchester-Ensemble zusammen, das die traditionellen, griechischen Musikinstrumente (Lyra, Santouri usw.) mit einschloss. Er agierte auch als „Scout“ für unbekannte griechische Sängerinnen und Sänger und war derjenige, der den heute berühmten und früh verstorbenen Nikos Xylouris (1936-1980) entdeckte und bekannt machte.
(Griechenland Zeitung / Robert Stadler)