Das Dorf Lingiades im Westen Griechenlands wurde im Oktober 1943 von etwa hundert deutschen Gebirgsjägern überfallen. Sie ermordeten Dorfbewohner, überwiegend Frauen, Kinder und alte Leute, und zerstörten fast alle Häuser.
Regisseur und Produzent Alex Milz besuchte im Rahmen einer Reise durch den Nordwesten Griechenlands mehrere dieser Märtyrerorte und machte daraus einen Film. Am 17. Juni wird er erstmals im Goethe-Institut Thessaloniki gezeigt.
„Es ist ein Reisebericht auf den Spuren der deutsch-griechischen Geschichte im Zweiten Weltkrieg.“ So beschreibt Alex Milz in einem Gespräch mit der Griechenland Zeitung (GZ) seinen Dokumentarfilm. Er behandelt das düsterste Kapitel in den bilateralen Beziehungen: Während der Zeit der deutschen Besatzung von 1941 bis 1944 wurden zahlreiche Dörfer in Griechenland zum Ziel von Repressalien und Gewaltakten. Diese Orte wurden zum Schauplatz von Massakern und Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung. „Jedes der besuchten Dörfer hat trotz der gleichen Willkür der Wehrmacht individuelle politische und geschichtliche Hintergründe, die erzählt gehören“, erklärt Milz.
Der Film soll aber keine Geschichtslektion sein, sondern ein Bewusstsein für die Vergangenheit zwischen Griechenland und Deutschland schaffen. Nicht zuletzt will er über die harten historischen Fakten hinaus auch die atemberaubende Schönheit der besuchten Regionen vermitteln.
Die Doku von Alex Milz konnte mit der Unterstützung des Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds verwirklicht werden. Dieser Fonds hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland zu fördern und Projekte zu unterstützen, die das kulturelle Verständnis und die Erinnerungskultur stärken.
Termine für die Aufführungen der Doku „Griechenlands vergessene Dörfer“:
- Thessaloniki: 17. Juni, 20 Uhr, Goethe-Institut, Vas. Olgas 66
- Arta: Montag, 19. Juni, 21 Uhr, Orfeas Dimotikos Therinos Kinimatografos,
- Ioannina: Dienstag, 20. Juni, 21 Uhr, Vorhof des Silberschmiedemuseums