Yara Haskiel arbeitete mehrere Jahre an ihrer Ausstellung, die sich mit der jüdischen Familiengeschichte der Künstlerin beschäftigt. Integriert sind auch ein Film (Tsakalos Blues, 2014) und bislang unveröffentlichtes Videomaterial aus den Jahren 2011 bis 2023. Ihr Titel: „We can never fly first class“.
Yaras Vater Gabriel Haskiel wuchs in zur Nachkriegszeit in München auf und führte bis in die 1970er Jahre drei Musikbars und Restaurants in der bayrischen Hauptstadt. Die Bilder ihrer Videos und Ausstellungen zeigen Momente, in denen das migrantische, jüdische Subproletariat zusammen mit amerikanischen Soldaten feierte und sich freute.
Haskiels Großvater verbrachte seine Kindheit als sephardischer Jude in Thessaloniki und überlebte als einziger seiner Familie die Shoa (den Holocaust). 1945 wurde er aus dem KZ Dachau befreit. Yara Haskiel taucht nicht nur in ihre jüdische Vergangenheit ein, auch die darauffolgenden zweiten und dritten Generationen von deutschen Juden nach der Shoa finden Platz in ihrer Kunst.
Am 27. Mai gibt es zusätzlich zur Ausstellung um 20 Uhr einen Vortrag mit anschließendem Gespräch zum Thema „Die Überlebenden – Die jüdische Bevölkerung Thessalonikis und ihr Leben nach der Shoa“. Mit dabei ist Autorin und Professorin an der Uni Thessaloniki Rika Benveniste, Vertretungsprofessorin an der Uni Mannheim und Projektleiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin Maria Alexoupoulou sowie Yara Haskiel selbst. (GZas)
Yara Haskiel, We can never fly first class. Galerie Einwand am Münchener Stadtmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, 80331 München, Germany. Vernissage: Freitag, 27. April um 18 Uhr.
Dauer: bis 4. Juni 2023. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14-18 Uhr. Yara Haskiel wird am 29. und 30. April persönlich anwesend sein.
Infos: www.muenchner-stadtmuseum.de