Bei der Krönung von König Charles III. wird am 6. Mai in der Londoner Westminster Abbey auch griechisch-orthodoxe Kirchenmusik zu hören sein. Der Monarch, der selbst seit vielen Jahren enge Beziehungen zur Orthodoxie unterhält, möchte damit seinem vor zwei Jahren verstorbenen Vater Prinz Philip eine besondere Ehre erweisen.
Dieser war einst als griechischer Prinz in Schloss Mon Repos auf Korfu geboren worden. Um einen geeigneten Weg zur Umsetzung des königlichen Wunsches zu finden, haben die Verantwortlichen sich mit Alexandros Lingas in Verbindung gesetzt, einem bekannten emeritierten Professor für Musik an der Londoner City-Universität und Mitarbeiter des Instituts für christlich-orthodoxe Studien in Cambridge. Der Sohn eines griechischen Vaters und einer kanadischen Mutter gilt als ausgewiesener Kenner und Spezialist byzantinisch-orthodoxer Musik und lehrt als solcher zurzeit am St. Vladimir᾽s Orthodox Theological Seminary in Yonkers (New York). Lingas, selbst Kirchensänger (ψάλτης / psáltis), ist auch Gründer und musikalischer Leiter des Ensembles Cappella Romana in Portland (Oregon), das sich der Aufführung geistlicher Musik sowohl byzantinischer als auch römischer Tradition verschrieben hat. In enger Absprache miteinander wurde nun ein Musikstück ausgewählt, das sich in seiner weit zurückreichenden orthodoxen Tradition stimmig in das ebenfalls uralte Zeremoniell des englischen Krönungsgottesdienstes einpasst. Um welches Stück es sich dabei allerdings handelt, wird im Moment noch als Geheimnis behandelt.
Der Buckingham Palast wird die zur Aufführung kommenden Musikwerke erst eine Woche vor der Krönung bekannt geben. Der aus sieben Personen bestehende Chor, der das orthodoxe Stück in der Westminster Abbey vortragen wird, wurde von Lingas eigens zu diesem Anlass zusammengestellt und wird auch von ihm selbst geführt. Seine Mitglieder sind erfahrene Kirchensänger und Lehrer byzantinischer Musik. (GZjr)