In der Westkirche wurde am vergangenen Wochenende das Osterfest begangen, die Griechen dagegen feiern die Auferstehung Jesu erst am heutigen Sonntag (24.4.). Diese Abweichung ist keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Grund dafür ist vor allem die Berechnung des entsprechenden Datums nach unterschiedlichen Kalendern.
Bei der Ermittlung des Ostertermins legt die Westkirche den gültigen Gregorianischen Kalender zugrunde, die orthodoxe Kirche verwendet hingegen traditionell den Julianischen Kalender. Dieser wurde im späten 16. Jahrhundert von Papst Gregor XIII. reformiert, wodurch sich eine Verschiebung des Datums ergab. Heute klaffen die beiden Kalender um 13 Tage auseinander.
Die Einigung in Nikaia
Schon im 2. Jahrhundert gab es unterschiedliche Ansätze. Auf dem Ersten Ökumenischen Konzil von Nikaia einigte man sich 325 dann als Ostertermin auf den ersten Sonntag im Anschluss an den ersten Frühlingsvollmond nach der Tagundnachtgleiche. Heute wird Ostern grundsätzlich am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert, der auf den 20. März folgt. Da dieses Datum aufgrund der zeitlichen Differenz innerhalb der beiden Kalender aber nicht auf denselben Tag fällt, kommt es folgerichtig leicht zu Abweichungen im Ansatz des Ostertermins.
Scheitern bei der Datumssuche
In der Vergangenheit wurde mehrfach der Versuch unternommen, zu einer Angleichung der Termine im Osten und im Westen zu gelangen. So hat beispielsweise schon 1920 das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel eine solche angeregt.
Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema von Jens Rohmann finden Sie in der aktuellen Griechenland Zeitung Nr. 821!