Das Kulturministerium hat 91 Schiffs- und Flugzeugwracks für den Besuch durch Hobbytaucher freigegeben. Es handelt sich dabei um Schiffe und Flugzeuge, die zwischen 1868 und 1973 gesunken bzw. abgestürzt sind. Die überwiegende Mehrheit der Wracks stammt aus dem Zweiten Weltkrieg. Darunter ist eine ganze Reihe von Schiffen der deutschen Kriegsmarine und Kampffliegern der Luftwaffe.
Das älteste Schiff, das besucht werden darf, ist der griechische Raddampfer „Patris“, der 1868 vor der Insel Kea gesunken ist und in 55 Metern Tiefe liegt. Jüngstes Wrack ist das Motorschiff „Kassandra“, das 1973 vor einer Kleininsel im Südlichen Golf von Euböa gesunken ist und in bis zu 28 Metern Tiefe liegt.
Zu den interessantesten Wracks gehört sicherlich der Ozeandampfer „HMHS Britannic“. Das Schwesterschiff der legendären „Titanic“ war als Lazarettschiff im Ersten Weltkrieg 1916 vor Kea auf eine Mine gelaufen und liegt bis zu 130 Meter tief. Für weniger erfahrene Hobbytaucher finden sich aber auch Wracks in seichteren Gewässern – wie etwa eine Maschine der Deutschen Luftwaffe, die 1941 bei der Schlacht von Kreta vor Gerani, Chania, abgeschossen wurde und in nur acht Metern Tiefe sogar für gute Schnorchler erreichbar ist. Oder ein ebenfalls deutsches Schwimmflugzeug vom Typ Arado Ar 196 in einer Bucht der Kykladeninsel Iraklia in nur elf Metern Tiefe und ein zwölf Meter unter dem Meeresspiegel liegendes australisches Landungsboot am berühmten Strand von Balos auf Kreta, das 1941 bei der deutschen „Operation Merkur“ versenkt wurde. Weitere Wracks sollen folgen. (GZak)