Anlässlich des 30. Jubiläums im vorigen Jahr präsentiert das Deutsch-Griechische Theater in Köln (DGT) die Premiere des Stückes „Wildkraut“ von Yannis Tsiros. Nachdem die Inszenierung bereits in griechischer Sprache in Athen große Erfolge feierte, wird das Kriminaldrama nun erstmalig auch in deutscher Übersetzung aufgeführt.
Eine Grillhütte an einem Strand der Ägäis wird zum Tatort der Erzählung. Bei der Suche nach einem verschwundenen jungen Deutschen gerät der Imbissbesitzer Stavros in Tatverdacht. Angesichts der polizeilichen Nachforschungen muss er bald um seine Existenz bangen und wird im Verlauf der Handlung zum Spielball griechischer und deutscher Behörden. Sein unbändiger Wille, sich Intoleranz und Unverständnis nicht zu beugen, verleiht dem Stück seinen Namen. Wie „Wildkraut“, dessen Samen trotz widriger Umstände immer wieder seinen Weg an die Oberfläche findet, kämpft Stavros um seine Existenz. Unter der Regie von Kostas Papakostopoulos – künstlerischer Leiter des DGT – findet eine Erzählung über die Realität Europas ihren Weg auf die Bühne und veranschaulicht das Aufeinanderprallen von Gewinnern und Verlierern der Globalisierung.Die Hauptprotagonisten des 3-Personen-Dramas sind Nikos Goudanakis, Enrico Ledzinski und Stella Veinoglou.
Erfolgsgeschichte eines Ensembles
Im Jahr 1990 gründete der Regisseur und Dramatiker Kostas Papakostopoulos das Deutsch-Griechische Theater in Köln. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Athener bereits einschlägige Erfahrungen am Theaterhaus Köln sowie an der Volksbühne Berlin unter Frank Castorf gesammelt. Das DGT avancierte unter seiner Leitung schnell zu einer internationalen Künstlerinitiative und ist heute als das älteste Ensemble Kölns nicht mehr aus der freien Theaterszene wegzudenken. Auch an städtischen Bühnen sowie bei europaweiten Gastauftritten begeistern Aufführungen des DGT ein internationales Publikum. In seinen Inszenierungen bedient sich Papakostopoulos oft der griechischen antiken Mythologie und überträgt sie in einen zeitgenössischen aktuellen Kontext. Die Zusammenarbeit mit Gegenwartsautoren komplettiert sein Bild eines „Europas zwischen Tradition und Moderne“.
Tickets für das Streaming-Event über die Plattform „Dringeblieben“ sind ab sofort hier erhältlich.
Wann: 16. und 17. April um 20 Uhr, weitere Termine im Mai