Zu den Ideen für das ehemalige königliche Sommerschloss und Gut Tatoi nördlich von Athen gehört auch die „Arche des Wingerts“ – das heißt die Kultivierung und Bewahrung aller historischen griechischen Rebsorten. Diese waren bis auf einige Ausnahmen fast in Vergessenheit geraten und werden seit einigen Jahren durch eine Generation gut ausgebildeter und weltoffener Winzer wiederentdeckt.
Nach der Bekanntgabe der Nachhaltigkeitsstudie für Tatoi, die auch eine agrotouristische Nutzung vorsieht, traf sich Kulturministerin Lina Mendoni in dieser Frage mit dem früheren Bürgermeister von Thessaloniki Jannis Boutaris. Boutaris ist Winzer und Ehrenvorsitzender der Nationalen berufsübergreifenden Weinbauorganisation (EDOAO), zu deren wichtigsten Projekten die Bewahrung sämtlicher einheimischer Weinsorten gehört. Bei dem Gespräch verwies Mendoni auf die Zuständigkeit ihres Kollegen vom Landwirtschaftsressort, Spilios Livanos. Zugleich betonte sie, dass die Agrarproduktion auf dem früheren königlichen Mustergut und der Verkauf der Erzeugnisse bzw. ihr Verzehr in den dortigen Restaurants und Hotels zusätzliche Einnahmen für Tatoi generieren und so zur Lebensfähigkeit des Schlossparks beitragen könnten. Man habe die Markenrechte für Tatoi gesichert. Was das Anliegen von Boutaris angeht, ergab sich indes der Eindruck, dass die Ministerin lieber eine kommerzielle Nutzung der alten Schlosskellerei hätte: Man müsste prüfen, inwiefern die EDOAO dazu beitragen könne, sagte sie. Boutaris sprach von einem „sehr guten Gesprächsniveau“. (GZak)