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Antiker Statuenkopf mitten in Athen gefunden Tagesthema

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Foto (© yppo): Erdarbeiten in Athen sorgen immer wieder für Überraschungen. Foto (© yppo): Erdarbeiten in Athen sorgen immer wieder für Überraschungen.

Kanalisationsarbeiter der Stadt Athen machten letzten Freitag einen seltenen Fund: In der zentralen Einkaufsstraße Äolou wurde in 1,30 Metern Tiefe der Marmorkopf eines bärtigen Mannes entdeckt. Laut Kulturministerium, das die Erdarbeiten durch Archäologen überwachen lässt, handelt es sich um die Darstellung des Gottes Hermes im reifen Alter.

Offenkundig sei der Kopf Teil einer Herme gewesen. Ikonografisch gehöre er zum Typus des Hermes Propylaos, einer Herme, die der klassische Bildhauer Alkamenes in den 440er Jahren v. Chr. für die Propyläen auf der Akropolis geschaffen hatte. Der Kopf war als Baustein für eine neuzeitliche Kanalisationsmauer wiederverwendet worden. Es handle sich um ein Original aus der Wende vom 4. zum 3. vorchristlichen Jahrhundert, teilte das Ministerium weiter mit. Das gut erhaltene Fundstück wurde in ein Magazin des zuständigen Amtes für Altertümer gebracht. Hermen sind pfeilerartige Stelen mit aufgesetztem Kopf und Schultern bzw. Armansätzen, oft auch mit einem Phallus an der Vorderseite. An Kreuzungen dienten sie als Wegzeichen und zeigten gewöhnlich den bärtigen Hermes als Beschützer der Wege. Der Fundort gegenüber der Kirche Agia Irini liegt mitten im antiken Stadtgebiet. Ungefähr an derselben Stelle verlief vermutlich eine zentrale Straße zum weiter nördlich gelegenen Acharnischen Stadttor. (GZak)

 

 

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