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Thessaloniki: Filmfestival im Heimkino-Format Tagesthema

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Unser Foto (© tiff) zeigt eine Szene aus dem Film „Ghosts“ von Azra Deniz Okyay. Unser Foto (© tiff) zeigt eine Szene aus dem Film „Ghosts“ von Azra Deniz Okyay.

Wie schon das Dok-Festival im Frühjahr muss auch das 61. Internationale Filmfestival Thessaloniki (5.-15. November) der COVID-19-Pandemie seinen Tribut zollen: Es findet ausschließlich online statt.

Der zuletzt zu beobachtende starke Anstieg der Neuinfektionen in Griechenland und insbesondere in Thessaloniki ließ den Festivalorganisatoren keine Wahl: Mitte letzter Woche wurde in einer Presseerklärung verkündet, dass sich der bedeutendste Filmevent Griechenlands in diesem Jahr vollständig im Internet abspielen wird. „Wir setzen damit das alternative Szenario um, das wir für diesen Fall ausgearbeitet haben“, heißt es darin. „Unser Motto ‚Kino auf jede mögliche Weise‘ bleibt in Kraft. Mehr als 170 Filme aus der ganzen Welt werden uns dem internationalen Gegenwartskino näherbringen.“ „Kino auf jede mögliche Weise“ heißt im konkreten Fall, dem Virus ein Schnippchen schlagen, zuhause bleiben, regelmäßig die Festival-Homepage www.filmfestival.gr besuchen, die „Thessfest-App“ auf ein Smartphone herunterladen, sich darüber ein Ticket für die Festivalvorführungen sichern und dann bequem von zuhause aus auf einem Endgerät das Beste genießen, was das Internationale Unabhängige Kino zur Zeit zu bieten hat. Ein Schwerpunkt auch der diesjährigen Festivaledition liegt einmal mehr auf den Griechischen Film: 18 lange und 21 kurze Spielfilme umfasst das griechische Programm. Mit „Mila“ (Äpfel) von Christos Nikou, „Kala Azar“ von Jannis Rafailidou und der Berlinale-Entdeckung „Digger“ von Tzortzis Grigorakis konkurrieren gleich drei griechische Filme im Internationalen Wettbewerb um die Hauptpreise des Festivals. In „Meet the Neighbors“, einem weiteren kompetitiven Segment des Festivals, in dem Filme aus dem Balkan und dem östlichen Mittelmeerraum gezeigt werden, gehen mit „Daniel“ von Dimitris Koutsiambasakos, „All the pretty little horses“ von Michalis Konstantatos und „Prostimo“ (Geldbuße) von Fokionas Bogris ebenfalls drei griechische Beiträge ins Rennen. Angesichts des teilweisen Lockdowns, der seit dem gestrigen Dienstag (3.11.) für die Dauer eines Monats in weiten Teilen Griechenlands in Kraft tritt und gerade das Kulturleben des Landes nahezu vollständig zum Erliegen bringt, bietet die Online-Ausgabe des Filmfestivals Thessaloniki einen willkommenen Ausweg, Filmkultur ohne Gefahr für die Gesundheit zu genießen.

Theo Votsos

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