Die Inselkommune Andros hat die Aufhebung des Denkmalschutzes für das frühere Hotel „Triton“ in der Inselhauptstadt sowie die Übertragung des Eigentums an die Stadt beantragt. Ziel ist offenbar, das 1958 gebaute Hotel abzureißen.
Es ist seit 1999 geschlossen und heute praktisch eine Ruine, gilt aber zugleich als wichtiges Zeugnis der griechischen Nachkriegsmoderne und steht seit 2011 unter Denkmalschutz. In einem Brief an die staatliche Liegenschaftsgesellschaft ETAD bezeichnete Inselbürgermeister Theodossis Soussoudis die Hotelruine als „offene Wunde“. Sie würde das gesamte Ortsbild in diesem Teil von Andros abwerten und zudem eine Belastung für die Umwelt und die öffentliche Hygiene darstellen. Trotz wiederholter Versuche sei es nicht gelungen, für das Hotel einen Investor zu finden. Daher wolle die Stadt die Sache selbst in die Hand nehmen. Obwohl nicht ausdrücklich erwähnt, ist das Ziel wohl der Abriss. Die ETAD hat für 2019 jedenfalls eine neue Ausschreibung für das Gebäude angekündigt. Das „Triton“ war 1958 als erstes Hotel der „Xenia“-Reihe der staatlichen Fremdenverkehrszentrale EOT gebaut worden. Sein Architekt Aris Konstantinidis (1913-1993), der damals der EOT-Bauabteilung vorstand, gilt als einer der wichtigsten griechischen Baumeister des 20. Jahrhunderts. Die „Xenia“-Hotels sollten im touristisch weitgehend unerschlossenen Griechenland modernen Wohnkomfort bieten und sich zugleich in die Landschaft und Bautradition einfügen, ohne äußerlich überlieferte Formen zu kopieren. Obwohl gerade das „Triton“ nicht zu den gelungensten Beispielen zählt und am Rande der Altstadt von Andros eher wie ein Fremdkörper wirkt, wurde es aus historischen Gründen unter Denkmalschutz gestellt. (GZak)