Am 9. Mai 1936 wurde bei der Räumung eines Arbeiter-Streiks in Thessaloniki ein junger Mann erschossen. Mitten auf der Straße hielt die weinende Mutter ihren toten Sohn in den Armen. Bewegt von diesem Bild, schrieb Jannis Ritsos (1909-1990) eines der wichtigsten Gedichte seiner Zeit: „Epitaph – Επιτάφιος“.
In kürzester Zeit wurde es zehntausend Mal verkauft, bald darauf verboten und nach der Machtergreifung Metaxas im August 1936 öffentlich verbrannt. 1958 vertonte Mikis Theodorakis große Teile des Gedichtes, das heute zu den wichtigsten der modernen griechischen Literatur zählt.
Im Rahmen der „Kulturtage Schwanthalerhohe 2018“ lädt das Evangelische Migrationszentrum im Griechischen Haus München zu einem Abend rund um den „Epitaph“ von Jannis Ritsos ein. Es wird eine zweisprachige Lesung geben, Musik, Gesang und der Dokumentarfilm „Jannis Ritsos – Ein Traum vom Leben und Brot“ von Armin Kerker und Pantelis Voulgaris gezeigt.
Wann: 5. Mai 2018, 20 Uhr
Wo: Evangelisches Migrationszentrum im Griechischen Haus, Bergmannstrasse 46, München
Weitere Infos: www.kulturtage-muenchen.de und www.evangelisches-migrationszentrum.de
(GZmh)