Arleta, die bekannte Sängerin der „Neuen Griechischen Welle“, ist am Dienstag im Alter von 72 Jahren auf der Intensivstation eines Athener Krankenhauses verstorben. Anfang des Jahres hatte sie einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt erlitten. Bereits in früheren Jahren hatte die Sängerin mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, so musste 2008 ein Konzert in der mittelgriechischen Stadt Volos storniert werden, da die Sängerin unmittelbar vor dem Auftritt eine Hirnblutung erlitten hatte.
Arleta ist am 3. März 1945 in Athen geboren. Ihr Mädchenname lautete: Argyro-Nikoleta Tsapra. Großgeworden ist sie im Zentrum der griechischen Metropole in den Stadtteilen Metaxourgio, Exarchia und Kypseli. Ihr erster „Musiklehrer“ ist ihr Vater gewesen, der von Beruf Arzt war.
Ihre wohl bekanntesten Lieder sind „Serenata“ über das Ende einer Beziehung. Darin informiert eine Frau ihren früheren Partner darüber, dass ihre Katze zwei Junge bekommen hat. Im Song „Bar to Navagio“ geht es um eine Person, die in einer Bar gemeinsam mit einem Heiligen trinkt – und beide sprechen über das Leben.
Arleta ist außerdem Malerin gewesen; sie hat an der Athener Kunsthochschule studiert. Auf der Insel Tzia und in Athen hatte sie zwei Einzelausstellungen. Die Covers ihrer Tonträger hat sie selbst entworfen. Außerdem hat sie ein Buch mit Gedichten, Skizzen und anderen eigenen Texten herausgegeben. Während der Militärdiktatur (1967-1974) hatte sie ihre musikalische Laufbahn auf Eis gelegt.
Sie hat u. a. mit Musikern wie Jannis Spanos, Manos Chatzidakis, Mikis Theodorakis und Lakis Papadopoulos zusammengearbeitet.
Ihr tiefstes Beileid über ihren Tod hat die gesamte politische Führung Griechenlands ausgesprochen. Ministerpräsident Alexis Tsipras sprach von einer „großartigen Schöpferin“ und einem „wundervollen Menschen“. Er ergänzte: „Ihre Lieder werden uns für immer begleiten.“ Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis (ND) hat auf Twitter sein Lieblingslied von Arleta „Ta isycha vradya“ – zu Deutsch: „Die stillen Nächte“ gepostet. Kulturministerin Lydia Koniordou sprach von einem „Leuchtturm des modernen griechischen Liedes“.
Die Regierungspartei SYRIZA verglich Arleta mit Joan Baez, mit der mehrere Genenationen aufgewachsen sind. Geliebt worden sei sie u. a. „für ihr Talent, ihren Charakter, ihre authentische Romantik und ihren süßbitteren Humor“. (Griechenland Zeitung/eh)