Drei griechische Projekte erhielten in diesem Jahr den Europa-Nostra-Preis für die Bewahrung des europäischen Kulturerbes.
Es handelt sich um die beispielhafte Restaurierung eines Herrenhauses aus dem späten 19. Jahrhundert im Ort Kampos nahe der Inselhauptstadt von Chios, um die Schaffung einer digitalen Plattform mit mehr als tausend historischen Gebäuden in Ermoupolis, der Hauptstadt der Insel Syros (siehe Foto), und um eine Studie über die Windmühlen auf der Lassithi-Hochebene in Ostkreta, die früher zu Tausenden Wasser für die Bewässerung der Felder pumpten und heute kaum noch benutzt werden. Die 28 Preisträger wurden von der Europäischen Kommission und Europa Nostra am Mittwoch bekannt gegeben. Insgesamt hatten sich 263 Projekte um die Preise in folgenden Kategorien beworben: a) Wiederherstellung, b) Forschung und Digitalisierung, c) spezielle Dienstleistungen für die Bewahrung des Kulturerbes sowie d) Aus- und Weiterbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Die Preisverleihung wird am 11. Juni im Rathaus von Oslo stattfinden.
Das Antouaniko-Herrenhaus auf Chios ist ein typisches Beispiel für die großen Güter in Kampos, dem Obst- und Gemüsegarten der Insel, wo vor allem Zitrusfrüchte angebaut werden. Neben dem Haupthaus aus dem Jahr 1893 finden sich auf dem Landgut auch noch ältere Einrichtungen wie die Bewässerungsanlagen. Das Projekt wurde in der ersten Kategorie ausgezeichnet. In die zweite Kategorie fällt das „Hermoupolis Digital Heritage Management“, eine digitale Plattform mit wichtigen Informationen über mehr als 1.000 historische Bauten in der Kykladenhauptstadt, die zu den schönsten klassizistischen Bauensembles in Griechenland zählt. Ebenfalls in der zweiten Kategorie wurde die Studie über die Windmühlen auf der Lassithi-Hochebene ausgezeichnet. Die Windmühlen wurden zwischen 1910 und 1950 als Wasserpumpen gebaut und waren früher das Wahrzeichen der Hochebene. Durch die Dieselpumpen und moderne Bewässerungsanlagen wurden sie ab den 1970er Jahren nach und nach außer Betrieb genommen und verfielen. Die neue Studie weckt Hoffnungen auf eine Wiederinbetriebnahme dieser ökologischen Form der Bewässerung mit Windenergie, die zudem eine wichtige Touristenattraktion war. (Griechenland Zeitung/ak; Foto: GZmm)