Kulturministerium gibt archäologische Schutzzone für Flüchtlinge frei TT
Der Archäologische Zentralrat des griechischen Kulturministeriums hat in einem Teil der archäologischen Schutzzone rund um das antike römische Odeum der Insel Kos die Unterbringung von Flüchtlingen zugelassen. „Die Kultur sind nicht die Denkmäler, sondern die Menschen“ sagte während der Sitzung der Archäologieprofessor Nikolaos Stambolidis von der Universität Kreta, selbst das Kind von griechischen Vertriebenen aus der Türkei. Und seine Kollegin Angeliki Kottaridi, Amtsleiterin in Imathia in Nordgriechenland sagte: „Palmyra, Aleppo und Latakia (in Syrien; Red.) sind zerstört, da konnten wir nichts tun. Jetzt aber können wir etwas für diese Menschen tun, es ist unsere Pflicht.“
TV-Tipp: Lesbos – Helfer der Gestrandeten
Es sind Momente, die sich einbrennen: Frauen, Männer und Kinder torkeln auf den Strand, sinken völlig erschöpft zu Boden. Ein Junge, der eigentlich „zu groß" zum Weinen scheint, heult hemmungslos.
Wir sind am Strand von Lesbos, mitten in der Nacht. Ein Schlauchboot strandet, ausgelegt für 30 Menschen, mit 60 Flüchtlingen völlig überladen. Schreie hallen durch die Dunkelheit. Alle sind klitschnass, es ist kalt und doch haben sie Glück in dieser Nacht.
Dreißig Flüchtlinge reisen nach Luxemburg: „Nur ein Tropfen im Ozean“ TT
Am Mittwochmorgen sind sechs Familien aus Syrien und dem Irak mit insgesamt 30 Familienmitgliedern vom Athener Internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos“ aus nach Luxemburg ausgeflogen worden. Sie sollen dort bis auf weiteres Asyl genießen. Diese Reise fand mit dem Ziel einer gerechteren Verteilung von Flüchtlingen auf alle EU-Staaten statt. Dadurch sollen u. a. Griechenland und Italien entlastet werden, die aufgrund ihrer geographischen Lage am Mittelmeer den größten Flüchtlingsanstrom bewältigen müssen.
Akute Flüchtlingssituation in Athen
Die Flüchtlingskatastrophe weitet sich immer weiter aus. Betroffen ist auch die griechische Hauptstadt. Der Athener Viktoria-Platz ist in diesen Tagen abermals Notquartier für über tausend Flüchtlinge. Beim Verlassen der U-Bahnstation „Viktoria“ steht man unmittelbar auf dem Platz, der zu einem Sammelpunkt für Asylsuchende wurde. Angesichts der kälter werdenden Temperaturen sitzen und liegen hier Menschen, die buchstäblich alles angezogen haben, was sie mit sich führen. Sie warten auf Busse, die sie in die vom Staat eingerichteten Unterkünfte in Galatsi, Elliniko und Elaiona bringen.
Unzufriedenheit über Verwaltung des Flüchtlingsstromes durch die EU
Mehr als neun von zehn Griechen 91,8 % sind mit der Verwaltung des Flüchtlingsstroms durch die europäischen Politiker unzufrieden. Gegenteiliger Ansicht sind lediglich 6,4 %. Das ergibt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Kapa Research“, die im Auftrag der Sonntagszeitung „To Vima“ durchgeführt worden ist.