Akute Flüchtlingssituation in Athen
Die Flüchtlingskatastrophe weitet sich immer weiter aus. Betroffen ist auch die griechische Hauptstadt. Der Athener Viktoria-Platz ist in diesen Tagen abermals Notquartier für über tausend Flüchtlinge. Beim Verlassen der U-Bahnstation „Viktoria“ steht man unmittelbar auf dem Platz, der zu einem Sammelpunkt für Asylsuchende wurde. Angesichts der kälter werdenden Temperaturen sitzen und liegen hier Menschen, die buchstäblich alles angezogen haben, was sie mit sich führen. Sie warten auf Busse, die sie in die vom Staat eingerichteten Unterkünfte in Galatsi, Elliniko und Elaiona bringen.
Sami, Ali und Adib sind froh, den Weg von Afghanistan bis nach Griechenland überlebt zu haben. Gemeinsam mit ihrer Familie haben sie zwölf Tage gebraucht, um den Iran zu durchqueren. Dabei zogen sie sich Schürfwunden an Händen und Beinen zu. Über die Türkei kamen sie anschließend nach Griechenland und warten nun auf ihre Weiterreise Richtung Deutschland. Sollte man ihnen in Deutschland kein Asyl gewähren, werden sich die drei vermutlich in die Niederlande, Belgien oder nach Schweden begeben. Ihre Sorge in Athen war vor allem, ob die Grenzen offen sein werden.
Niko Kaufmann