Steigender Wasserpegel des Karla-Sees in Thessalien sorgt für Beunruhigung
Auch zehn Tage nach dem verheerenden Unwetter „Daniel“ bleibt die Situation in vielen Regionen kritisch. Nun sorgt ein weiteres Phänomen für Probleme: Der Wasserspiegel des Karla-Sees zwischen den Städten Volos und Larissa steigt stetig an und droht, Teile der thessalischen Ebene zu überfluten.
Auf dem Weg zum Aoos
Von Metsovo aus fuhren wir knapp 30 Minuten über gut ausgebaute Landstraßen zum Aoos-See, der mir bis dahin unbekannt war. Die Fahrt zum See offenbarte bereits ein völlig anderes Bild von Griechenland. Die üppige Natur, obwohl Hochsommer, zeigte sich in prächtigen Farben, welche bis zum hellblauen Horizont reichten.
Als wir den See erreichten, den wir in etwa einer Stunde mit kleinen Pausen umfuhren, fühlten wir uns nach Kanada versetzt. Diese kleine Oase erinnerte nicht an das bekannte Griechenland mit seinen blauweißen Kykladenmotiven vor karger Landschaft. Ein Kosmos im Kosmos, der sich in seiner Stille nicht beirren ließ.
In den Himmel ragende sattgrüne Schwarzkiefer mit ihren schwarz gefärbten Zapfenschuppen drängten sich dicht an dicht am Straßenrand und übersäten die kleinen Hügel rund um den See. Sie können bis zu 800 Jahre alt werden und wirkten im leichten Wind, der über den See zu segeln schien und ihr Geäst sanft schüttelte, seltsam lebendig. Hier und da standen vereinzelt schlanke Zypressen vereint im Sonnenlicht, als hätten sie sich verirrt. Der Duft der Pinienbäume schwängerte die Luft, die stiller nicht sein konnte. Bäume, deren Blätter silbrig in der Mittagssonne glänzten, lugten an manchen Stellen beinahe verschämt zwischen den Baumgiganten hervor.
In der Ferne erblickten wir Kühe und Pferde, Schafe und Hunde. Zäune waren nicht zu sehen. Die Friedlichkeit um den See herum ließ die Seele aufatmen und die Hektik vergessen.
(Bilder und Text: © Maria Laftsidis-Krüger)
Epirus und der Nordwesten Makedoniens, Teil 2
Zwischen Schluchten, Seen und Gipfeln: Natur im Überfluss
Griechenlands Nordwesten ist im Ausland noch weithin unbekannt. Wir sind mit unseren Erkundungen im ersten Teil unserer Reise von Igoumenitsa bis Monodendri gekommen. Jetzt geht es weiter über Kastoria bis zu den Prespa-Seen und nach Nimfeo bei Florina.
Im Reich der Berge und Seen (Teil 1)
Dank der Superautobahn Odos Egnatia hat sich die Fahrzeit vom Fährhafen Igoumenitsa nach Thessaloniki von über fünf auf knapp zweieinhalb Stunden verkürzt. Man kann für die Strecke aber auch gut eine ganze Woche einplanen: Wenn man die Chance nutzt, Epirus und den Nordwesten Makedoniens zu erkunden.