Auch zehn Tage nach dem verheerenden Unwetter „Daniel“ bleibt die Situation in vielen Regionen kritisch. Nun sorgt ein weiteres Phänomen für Probleme: Der Wasserspiegel des Karla-Sees zwischen den Städten Volos und Larissa steigt stetig an und droht, Teile der thessalischen Ebene zu überfluten.
Eine ganze Reihe von Gemeinden ist unmittelbar betroffen: Es handelt sich dem Bürgermeister von Kileler, Thanasis Nasiakopoulos, zufolge um die Siedlungen Sotirio, Niki, Modestos, Kastri und Amygdali bei Larissa sowie um die Orte Stefanovikio und Rizomylos (Gemeinde Riga Ferai) und Kanalia. Die Feuerwehr hat bereits eine Warnung für alle Bewohner der umliegenden Dörfer des Karla-Sees ausgesprochen. Zu den gefährdeten Gebieten gehöre auch der Luftwaffenstützpunkt des griechischen Militärs in Stefanovikeio, so der Nachrichtendienst ertnews.
Der Karla-See wurde 1962 ausgetrocknet, um die Fläche landwirtschaftlich zu nutzen. Allerdings erwies sich diese Landgewinnung als nicht sonderlich ertragreich; nach Unwettern lief der See überdies mit Wassermassen aus dem Pinios-Fluss voll. Seit den 1990er Jahren begannen deswegen Überlegungen, den See wieder zu renaturieren. 2018 konnte schließlich etwa ein Fünftel der ehemaligen Seefläche eingeweiht werden. In den 15 Jahren, die die Arbeiten andauerten, erhielt Hellas 330 Millionen Euro aus EU-Mitteln; dazu kamen noch mehrere Millionen nationaler Gelder. (Griechenland Zeitung / sm)