In Aspropyrgos westlich von Athen fanden die Ermittler des
griechischen Umweltministeriums insgesamt 101 Tonnen hochgiftiges
Quecksilber, das illegal aus Deutschland nach Griechenland
exportiert worden war. Die erste Partie von 56 Tonnen wurde am
letzten Mittwoch im Lagerhaus einer Speditionsfirma gefunden.
Weitere 65 Tonnen wurden am Samstag entdeckt. Das Umweltministerium
erstattete Anzeige gegen das deutsche Unternehmen und den
Spediteur.Vorausgegangen war eine Benachrichtigung der deutschen
Behörden, dass ein Recyclingunternehmen für Spezialstoffe
Quecksilber illegal in mehrere europäische Länder und Drittländer
exportiert habe, anstatt es ordnungsgemäß zu entsorgen –
Quecksilber darf seit 2008 aus der EU nicht mehr ausgeführt werden.
werden. Medienberichten zufolge
handelt es sich um mehr als 1.000 Tonnen, die unter anderem nach
Griechenland, die Schweiz, Holland, Dänemark, Singapur und die
Türkei verschoben wurden. Laut deutscher Presse sitzen die
Endabnehmer unter anderem in Mittelamerika und Russland, wo das
Metall weiterhin in der Goldgewinnung eingesetzt wird, trotz seiner
hohen Toxizität. Der illegale Gewinn soll im zweistelligen
Millionenbereich gelegen haben. Die Staatsanwaltschaft Bochum
ermittelt bereits seit April gegen das Unternehmen mit Sitz in Bad
Oeynhausen. Die Firma hat im Mai Insolvenz angemeldet. Insgesamt 17
Personen werden in dieser Affäre beschuldigt, darunter der frühere
Geschäftsführer.
(Griechenland Zeitung / ak)