Griechenlands Haftanstalten haben die höchste Alarmstufe erreicht,
so die Warnung der Gefängniswärter des Landes. Vertreter des
Verbandes der Justizvollzugsbeamten haben am Dienstag den dafür
zuständigen Parlamentsausschuss über die Situation in den
griechischen Haftanstalten informiert. Der Direktor der
psychiatrischen Abteilung der Athener Hochsicherheitsgefängnisse
bei Korydallos Antonis Aravantinos sprach von „Gewalt unter den
Insassen“ und „nicht vorhandener Sicherheit“. Seiner Ansicht nach
gebe es eine „explosive Mischung, die zu einem ‚schwarzen Oktober’
führen wird“. Dann würden seiner Ansicht nach die Haftanstalten in
Flammen aufgehen.
en. Das Problem sei nämlich nicht nur die Sicherheit:
die Gefängnisse seien zudem auch überfüllt. In Griechenland säßen
12.500 Menschen hinter Gitter, so der Gewerkschafter. Die
tatsächliche Kapazität der griechischen Haftanstalten belaufe sich
jedoch nur auf 9.800 Insassen. Vor allem in den Gefängnissen von
Alikarnassos und Korydallos sei die Belegung doppelt so hoch wie
vorgesehen. In Korydallos, so stellte er fest, sei ein einziger
Gefängniswärter für 400 Insassen verantwortlich. Ss sei zu mehr als
100 tätlichen Übergriffen gegen Strafvollzugsbeamte gekommen.
Erschwerend kämen religiöse Verschiedenheiten der Haftinsassen
hinzu.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)