Eine politische Dimension nimmt die Festnahme des ehemaligen
Vorstandsvorsitzenden der Postbank Angelos Filippidis an, der heute
von der Türkei an Griechenland ausgeliefert wurde. Bei seinem
Eintreffen auf dem Athener Flughafen wurde er sofort von der
Polizei in Gewahrsam genommen und anschließend der
Staatsanwaltschaft übergeben. Gegenüber Journalisten sagte
Filippidis, dass er sich freiwillig gestellt habe. Ihm wird mit
zwei Dutzend weiteren Personen vorgeworfen, dass die damals
staatliche Postbank faule Kredite in Höhe von insgesamt 400
Millionen Euro vergeben habe. Bei der Vergabe dieser Kredite seien
die dafür notwendigen und vom Gesetzgeber vorgesehenen Garantien
nicht berücksichtigt worden.
rden. Gegenüber den türkischen Behörden
hatte der Anwalt von Filippidis erklärt, dass sein Mandant
lediglich aufgrund seiner Freundschaft mit dem ehemaligen
Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis von der Justiz verfolgt
werde. Kreise des von 2004 bis 2009 regierenden Premiers
dementieren jeglichen Zusammenhang. Karamanlis vertraue der Justiz
vollkommen und er glaube daran, dass es keine politische Motivation
bei Findung der Wahrheit gebe. Filippidis war bereits Mitte Januar
auf Basis eines internationalen Haftbefehles in der Türkei
verhaftet worden. Allerdings war dieser Haftbefehl in dieser Woche
im Nachbarland als nicht rechtmäßig eingestuft, weil Filippidis
davor nicht die Gelegenheit bekommen habe, eine Aussage zu machen.
Daraufhin haben die griechischen Behörden sofort einen zweiten
Haftbefehl ausgestellt, der eine erfolgreiche Auslieferung nach
sich zog.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)