Der Ablauf des Anschlags
Der Anschlag wurde
von einer Gruppe von etwa 40 bis 50 Personen verübt. Diese drangen
in das Betriebsgelände ein, überwältigten und fesselten die
Mitarbeiter des Wachdienstes. Anschließend übergossen sie diese mit
Benzin und drohten damit, dieses zu entzünden. Bewaffnet waren die
Eindringlinge u. a. mit Karabinern und Brandbomben
(Molotovcocktails). Zudem legte die Gruppe an mehren Stellen auf
dem Gelände Brände. Zahlreiche Maschinen, Container, Generatoren
und Büros des Unternehmens wurden dabei zerstört. Anschließend
fällten die Täter einige Bäume, um der Feuerwehr die Zufahrt zu
erschweren und ergriffen die Flucht. Am heutigen Montag will sich
Bürgerschutzminister Nikos Dendias vor Ort bei der Polizei über die
bisherigen Ermittlungsergebnisse informieren.
Kritik seitens der Parteien
Der Anschlag
wurde von allen politischen Parteien, einschließlich des Bündnisses
der Radikalen Linken (SYRIZA) und der kommunistischen KKE scharf
kritisiert. Die kommunistische KKE vermutet hinter dem Anschlag
eine „Provokation". Die von Hellenic Gold getätigten Investitionen
in der Region seien aber keinesfalls zu Gunsten des griechischen
Volkes. In Wahrheit werde die Umwelt zerstört, der Lebensstandart
der Bürger werde herabgemindert. Kritisiert wurde der Anschlag auch
von SYRIZA. Dessen ungeachtet stellte sich das Linksbündnis hinter
Bürgerbewegungen, die den Abbau der Goldminen verhindern wollen.
Dieses Unternehmen, so die SYRIZA-Parlamentarierin Katerina Igglesi
gegenüber der Nachrichtenagentur APE-MPE, „verursacht mehr Probleme
als es jetzt bereits gibt".
Was das Unternehmen betrifft, dem erheblicher Schaden entstand, so
verwies dieses in einer Mitteilung darauf, dass seit Arbeitsbeginn
im Februar des vergangenen Jahres 1.200 neue Arbeitsplätze
geschaffen wurden. Zudem würden, was den Schutz der Umwelt
betreffe, sämtliche Richtlinien der EU eingehalten.
Umweltschäden befürchtet
Anlass für den
Anschlag war offenbar der Beginn von Rodungsarbeiten an drei
Waldgebieten in der östlichen Chalkidiki. Der Säge zum Opfer fallen
dabei u. a. Bestände an Eichen, Pinien und Buchen. Die Bürger
fürchten außer den Umweltschäden, die durch das Abholzen des Waldes
entstehen, auch eine akute Wasserverschmutzung. Dadurch seien auch
der örtliche Tourismus, die Imkerei, sowie Viehzucht und Fischerei
betroffen, erklären Gegner des Hellenic-Gold-Projektes. Auch
gesundheitsschädigende Metalle wie etwa Blei, Kupfer und
Quecksilber würden in die Umwelt gelangen.
Am kommenden Sonntag wollen Bürger auf der Ostchalkidiki eine
weitere Protestaktion gegen den Abbau des Goldes durchführen.
Bereits an diesem Wochenende protestierten sie gegen die
vorübergehende Festnahme der 33 Verdächtigen. Bürger aus dem Osten
der Chalkidiki haben in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit
Kundgebungen auf die Lage in der Region aufmerksam gemacht.
Demonstrationen fanden sowohl in der Hauptstadt Athen, als auch in
der nordgriechischen Stadt Thessaloniki statt, die etwa 70
Kilometer von Skouries entfernt ist. (Foto: Eurokinissi. Die
Aufnahme zeigt Demonstranten, die in der vorigen Woche in Athen
gegen das Bergbauunternehmen protestierten. Text: Griechenland
Zeitung / eh)