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Protestaktionen in Griechenland reißen nicht ab Tagesthema

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Protestaktionen in Griechenland reißen nicht ab
Auch in dieser Woche finden mehrere Protestaktionen in Griechenland statt. Gerichtet sind diese vor allem gegen die Spar- und Reformpolitik der Regierung. Aus Solidarität mit 35 Mitgliedern der kommunistischen Gewerkschaft PAME fand am Dienstagvormittag eine Demonstration vor dem Athener Landgericht statt (siehe Foto). Die Richter entschieden sich, den Prozess auf den 12. Juni zu vertagen.
Prozess auf den 12. Juni zu vertagen. Verhaftet worden waren die KP-Gewerkschafter am 4. Februar, nachdem sie in das Büro des Arbeitsministers Jannis Vroutsis eingedrungen waren. Vorgeworfen wird ihnen „illegaler Aufenthalt" im Ministerbüro. Der ursprünglich erhobene Vorwurf der Sachbeschädigung wurde hingegen fallen gelassen.

Anwesend war bei der Solidaritätskundgebung in Athen auch die Generalsekretärin der kommunistischen KKE, Aleka Papariga. Sie forderte die Arbeitnehmer dazu auf, „den Terror des Staates" zu beenden. Stattdessen müsse man „Armut und Arbeitslosigkeit bekämpfen".

Damit sich die Arbeitnehmer den Protesten vor dem Athener Landgericht anschließen konnten, hatte heute die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (ADEDY) zwischen 8.00 und 11.00 eine Arbeitsniederlegung in Attika durchgeführt.

Bezahlung von Angestellten gefordert

Am Mittwoch und Donnerstag führt die Gewerkschaft der Kommunalangestellten POE-OTA eine 48-stündige Arbeitsniederlegung durch. Für Mittwoch hat sie um 10.00 Uhr zu einer Protestkundgebung am Athener Klafthmonos-Platz aufgerufen. Auf dem Forderungskatalog steht u.a. die Bezahlung von Angestellten für bereits geleistete Arbeit.

Am Donnerstag dieser Woche führen die Mitarbeiter des Verkehrsunternehmens ETHEL, das die Nahverkehrsbusse in der Hauptstadt betreibt, eine Generalversammlung durch. Aus diesem Grund verkehren in der Zeit von 11.00 bis 17.00 Uhr in Athen keine blauen Stadtbusse. Potenzielle Fahrgäste sollten darauf achten, dass die Busse vor Streikbeginn aus dem Verkehr gezogen werden und danach erst wieder aus den Depots ausrücken müssen. Das kann jeweils etwa eine Stunde in Anspruch nehmen.

Proteste auch im Gesundheitssektor

Zu Protestaktionen kommt es dieser Tage auch im Bereich der Gesundheit. Die Angestellten der öffentlichen Sozial- und Rentenversicherungskasse IKA aus Thessaloniki und Zentralmakedonien legen heute für 24 Stunden ihre Arbeit nieder. Mit dieser Aktion wollen sie die Wiedereinstellung von 500 entlassenen Kollegen durchsetzen. Diese sind über das Arbeitsamt OAED eingestellt worden. Auf Kreta protestieren unterdessen die Bürger von Ierapetra für die Unabhängigkeit des örtlichen Krankenhauses von Neapolis. Auch private griechische Kliniken drohen damit, in den Ausstand zu treten. Sie wollen sich damit gegen einen geplanten Schuldenschnitt der allgemeinen Versicherungskasse EOPYY für die Jahre 2005 bis 2011 zur Wehr setzen. Dadurch könnten sie ihrer Ansicht nach bis 50 % der ausstehenden Gelder verlieren. Seitens der Regierung ist die Rede von 8 % bis 15 %.

Beruhigung der Lage an einigen Fronten

Unterdessen haben die Schiffslotsen kurzfristig einen für Mittwoch und Donnerstag angekündigten 48-stündigen Warnstreik abgesagt. Was die Seeleute betrifft, deren Streik in der vorigen Woche per Zwangsrekrutierung beendet wurde, so wollen sich deren Vertreter am 21. Februar mit ihren Arbeitgebern treffen, um über Rahmentarifverträge für alle Schiffstypen zu verhandeln. Unterdessen hat das Arbeitsministerium dementiert, dass die Regierung die bisher geltenden Rechte der Gewerkschaften ändern wolle.

Protest der Bauern bleibt unverändert

Unverändert bleibt die Protestsituation bei den Landwirten. Ministerpräsident Antonis Samaras verweigert bisher ein Treffen mit Vertretern der Bauern. Die Regierung stellte außerdem fest, dass sie deren finanzielle Forderungen nicht erfüllen könne. Bei Detailfragen müssten sie sich an die jeweiligen Ministerien wenden. Der Minister für Agrarentwicklung und Lebensmittel Athanassios Tsaftaris will sich allerdings mit den Pfirsichbauern treffen. Diese fordern, dass 14 Konservenfabriken ihre Schulden, die sich seit dem Sommer angehäuft haben, bei den Erzeugern begleichen. Gegenüber dem Sender SKAI hat der Minister jedoch bereits angekündigt, dass etwa 5.000 Pfirsichbauern 12 Millionen Euro von der einen der betroffenen Konservenfabriken erhalten werden, wenn das Unternehmen einen entsprechenden Bankkredit bekommt. Die Bauern, die an der Ausfahrt Kouloura der Egnatia-Autobahn ihre Landmaschinen geparkt haben, warten auf den Ablauf der Gespräche um über weitere Protestaktionen bzw. über einen möglichen Proteststopp zu beraten.

Auch in anderen Landesteilen haben Landwirte ihre Traktoren am Straßenrand von Nationalstraßen positioniert. Sie stellen unterschiedliche Forderungen. Vor allem setzen sie sich für eine Senkung der Betriebskosten ein und verlangen Zugeständnisse im Steuer- und Versicherungssystem. Unterdessen haben die Bauern auf Kreta entschieden, sich den Protesten ihrer Kollegen auf dem Festland anzuschließen. Am 18. Februar wollen sie Demonstrationen in den größten Städten der Insel durchführen. (Griechenland Zeitung / eh,

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