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Griechenland: Protestmarsch im Gedenken an den Studentenaufstand 1973 Tagesthema

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Griechenland: Protestmarsch im Gedenken an den Studentenaufstand 1973
Mit einem Protestmarsch bis vor die US-Botschaft in Athen gipfeln heute die Feierlichkeiten anlässlich des Studentenaufstandes gegen die Militärjunta vor 36 Jahren. Die Tore des Polytechnikums, wo seit gestern Blumen niedergelegt wurden und zahlreiche Veranstaltungen stattfanden, schließen heute um 14.00 Uhr. Der Protestmarsch beginnt gegen 15.00 Uhr.
hr. Teile des Athener Zentrums sind für den Fahrzeugverkehr gesperrt. In den vergangenen Jahren kam es im Umfeld dieser Demonstration immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen autonomen Gruppierungen und der Polizei. Als Vorsichtsmaßnahme werden deshalb mehrere U-Bahn-Stationen geschlossen. Bereits seit 13.00 Uhr ist die Station Panepistimiou außer Betrieb. Die Stationen „Megaro Moussikis“ und „Evangelismos“ sind ab 15.00 Uhr gesperrt. Einige Nebeneingänge wurden auch an der U-Bahn-Station „Syntagma“ geschlossen. Am besten ist diese U-Bahn-Station direkt über den Eingang am Syntagma-Platz und vom Parlament aus zu erreichen.
Eine Schweigeminute im Gedenken an den blutig nieder geschlagenen Studentenaufstand führte heute das Parlament durch. Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos stellte fest: „Wir sind verpflichtet, die Werte der Demokratie und der Freiheit zu schützen, indem wir das Andenken an die Kämpfe und an die Kämpfer des Polytechnikums lebendig halten.“

Politische Botschaften zum „17. November“

Anlässlich der heutigen Gedenkfeiern für den Studentenaufstand gegen die Militärjunta vom 17. November 1973 wandte sich die politische Führung in Botschaften an die Bevölkerung.
Premierminister Jorgos Papandreou hatte bereits gestern Blumen am Polytechnikum nieder gelegt und erklärt, dass der „Kampf für Demokratie und Freiheit stets aktuell ist“. Staatspräsident Karolos Papoulias betonte, dass dieser Tag für alle Griechen „ein Orientierungspunkt“ sei. „Es ist ein Jubiläum, das neben der Ehrerbietung gegenüber den Teilnehmern des Aufstandes auch eine Rückbesinnung auf bedeutsame Fragen verlangt. Reicht das Brot für alle? Ist die Bildung gut genug für unsere Kinder? Lebt jeder in Freiheit oder wird die Freiheit Minderheiten entzogen?“, fragte Papoulias. Die Menschen, die sich zwischen 1967 bis 1974 gegen die Junta aufgelehnt hätten, seien „Vorbilder“, so der Staatspräsident.
Seitens der größten Oppositionspartei Nea Dimokratia hielt Jorgos Koumoutsakos eine Ansprache. Er stellte fest, dass der 17. November die Griechen daran erinnern soll, wie in ihrem Land für Demokratie und Freiheit gekämpft wurde. „Man kann stolz sein auf die Demokratie, in der wir heute leben.“ Diese sei „unerschütterlicher und stärker als je zuvor“. Es gelte, diese starke Demokratie noch intensiver, und mit noch mehr Substanz zu leben.
Die Kommunistische Partei Griechenlands KKE rief in Zusammenhang mit den Gedenkfeiern die arbeitende Bevölkerung dazu auf, den Kampf gegen die geplanten Maßnahmen der PASOK-Regierung, der Europäischen Union und der großen Unternehmen zu verstärken. Eine Fortsetzung des Aufstandes von 1973 sei einzig im Kampf des Volkes gegen die Monopole, die es zu stürzen gelte, möglich, so die KKE.
Die Koalition der Radikalen Linken (SYRIZA) bezeichnete die Ereignisse des 17. November als „ein lebendiges Beispiel des unabhängigen und militanten kollektiven Handelns“ und „als eine Quelle der Inspiration für ein ganzes Leben.“
Für die Ökologen/Grünen ist das Gedenken an den Aufstand an der Technischen Hochschule Polytechnikum „nicht nur ein Fest der Erinnerung, sondern eine Botschaft der Hoffnung und der Verantwortung.“ (GZvt/ sk; Foto: Eurokinissi)

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