Der ehemalige Finanzminister Jorgos Papakonstantinou muss in der
ersten Juni-Hälfte eine Aussage zu Protokoll geben. Vorgeworfen
wird ihm eine Manipulation der sogenannten „Lagarde-Liste“. In
dieser Datenliste sind Namen von etwa 2.000 Kontoinhabern bei einer
Filiale der Bank HSBC in der Schweiz beinhaltet. Nachdem die Liste
monatelang verschwunden war, tauchte eine Kopie von ihr in der
Schublade des Nachfolgers von Papakonstantinou, Evangelos
Venizelos, wieder auf.
Auf dieser Liste fehlten jedoch die Namen
von drei Familienangehörigen Papakonstantinous. Der originale
Datensatz wird noch immer vermisst. Dem Ex-Finanzminister der PASOK
werden in diesem Zusammenhang Untreue im Amt, Urkundefälschung und
Pflichtverletzung vorgeworfen. Außer ihm selbst müssen auch die
betreffenden drei Familienangehörigen ihre Aussagen zu Protokoll
geben. Ihnen wird Anstiftung zu den Straftaten bzw. Vergehen
vorgeworfen. Sie hatten auf HSBC-Konten in der Schweiz 1,22
Millionen Euro deponiert.
Die Daten-Liste war in Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise von der früheren französischen Finanzministerin Christine Lagarde an Papakonstantinou übergeben worden, um eventuelle Steuersünder ausfindig zu machen. Bisher wurden etwa 500 der aufgelisteten Kontoinhaber überprüft, dabei wurden etwa 100 Mio. Euro identifiziert, die aus Steuerhinterziehung stammen dürften. Allerdings seien in der Praxis, so die Experten, lediglich etwa 15 % davon eintreibbar.
(Griechenland Zeitung / eh)
Die Daten-Liste war in Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise von der früheren französischen Finanzministerin Christine Lagarde an Papakonstantinou übergeben worden, um eventuelle Steuersünder ausfindig zu machen. Bisher wurden etwa 500 der aufgelisteten Kontoinhaber überprüft, dabei wurden etwa 100 Mio. Euro identifiziert, die aus Steuerhinterziehung stammen dürften. Allerdings seien in der Praxis, so die Experten, lediglich etwa 15 % davon eintreibbar.
(Griechenland Zeitung / eh)