Die etwa 1.000 Mitarbeitern der griechischen Finanzpolizei SDOE
arbeiten auf Hochtouren. Für den Monat März konnten sie
Steuerhinterziehung bzw. nicht deklarierten Reichtum in
Millionenhöhe feststellen. Als Täter gelten Freiberufler, Ärzte,
Rechtsanwälte, Privatangestellte und auch Rentner.
In Attika haben
47 Unternehmen getürkte Rechnungen in Höhe von knapp 61 Millionen
Euro ausgestellt. Entgangen sind dem Staat damit Steuereinnahmen in
Höhe von 13,4 Millionen Euro. Zudem haben 20 Bauern und 9
landwirtschaftliche Genossenschaften aus Thessalien gefälschte
Rechnungen benutzt, um vom Staat unrechtmäßig die Mehrwertsteuer
zurückerstattet zu bekommen. In der Südägäis muss ein Tourismusbüro
jetzt 8 Millionen Euro Strafgeld bezahlen, weil es in 367
Fällen Einnahmen verborgen hatte. In der Hauptstadt Athen und deren
Vororte wurden gleich mehrere Ärzte geschnappt, die mit
Millionenbeträgen Steuern hinterzogen haben. Zudem kamen die
Fahnder auf die Spuren eines ehemaligen Staatsangestellten, der
inzwischen in Rente ist. Er und zwei seiner Familienmitglieder
waren um knapp 500.000 Euro reicher geworden, ohne erklären zu
können, woher dieses Geld stammt. Sieben der geprüften Personen,
die die Herkunft ihrer Einnahmen nicht erklären können, stehen auch
auf der so genannten Lagarde-Liste. Darauf sind rund 2.000 Namen
von griechischen Kontoinhabern vermerkt, die über ein Konto bei
einer Filiale der Bank HSBC in der Schweiz verfügen. Diese
Bankkonten hätten zwar nach möglichen Steuersündern überprüft
werden sollen, doch der Datensatz war für längere Zeit
verschwunden. Überprüft werden konnten bisher etwa 500 der dort
aufgelisteten Kontoinhaber. Bisher konnte eine Summe von 100.000
Millionen Euro festgestellt werden, die offenbar auf
Steuerhinterziehung basiert. Unsere Aufnahme zeigt das Gebäude der
griechischen Finanzpolizei SDOE in Athen.
Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi
Text: Elisa Hübel, Foto: Eurokinissi