Ein Kleinkind, dessen Alter die Behörden mit vier bis sechs Jahren
angeben, wurde durch Zufall bei einer Roma-Familie entdeckt, zu der
es offenkundig nicht gehörte. Die Geschichte der kleinen Maria
machte international Schlagzeilen. Die griechische Polizei
untersucht nun, ob die kleine Maria entführt wurde oder hinter dem
Fall ein international operierender Kinderhändlerring stecken
könnte.Das Kind wurde am Donnerstag bei einer Kontrolle von
Griechenlands Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Roma-Siedlung
in Farsala, Thessalien, gefunden. Laut Polizei wurde die Kleine
vermutlich 2009 ihrer leiblichen Mutter weggenommen.
blichen Mutter weggenommen. Seit heute, Montag, ist sie in
einem der Heime der Kinderschutzorganisation „Das Lächeln des
Kindes" untergebracht. Die angeblichen Eltern wurden verhaftet. Sie
machen am Montagmittag ihre Aussage.
Nach ihrer Festnahme verstrickten sich der 39-jährige Mann und die 40-jährige Frau in ständige Widersprüche, was die Herkunft der Kleinen anbelangte. Mal hieß es, sie hätten sie vor einem Supermarkt gefunden, dann wieder, sie sei die Tochter der Frau mit einem kanadischen Touristen und deswegen blond. Die Staatsanwaltschaft ordnete einen DNA-Test an, der eindeutige Unterschiede im Erbgut des Mädchens und seiner angeblichen Eltern ergab. Schließlich legten sich die beiden und ihre Anwältin auf die Linie fest, dass es sich um das Kind einer Ausländerin gehandelt habe, das illegal adoptiert worden sei.
Die weiteren Ermittlungen ergaben schier unglaubliche Schlampereien auf den griechischen Ämtern. So wurde das Kind erst im Sommer dieses Jahres standesamtlich in Athen angemeldet. Die Ziehmutter besaß zwei Personalausweise, die auf verschiedene Namen lauteten sowie zwei Familienstammbücher mit insgesamt zehn Kindern. Der 39-Jährige, der wegen Raubes polizeibekannt sein soll, hatte ein weiteres Stammbuch mit vier zusätzlichen Kindern. Die Anwältin der beiden erklärte diesen „Kindersegen" damit, dass man sich auf diese Weise Sozialleistungen sichern wollte.
Der Fall der kleinen Maria machte weltweit Schlagzeilen. Bei der Organisation „Das Lächeln des Kindes" gingen in den beiden ersten Tagen Tausende Anrufe und E-Mails von Menschen ein, die die Kleine gesehen haben wollten oder selber ein Kind vermissen. Groß war die Anteilname vor allem in Großbritannien. So titelte das Boulevardblatt „Daily Star": „‚Maddie' in Griechenland entdeckt", in Anspielung auf die 2007 in Portugal verschwundene Madeleine McCann. Ein Sprecher der Familie sagte im „Daily Mirror" am Samstag, dass die Eltern nun wieder Hoffnung schöpfen würden, dass ihr Kind noch leben könnte. Noch auffälliger sind die Parallelen zu einem anderen Vermisstenfall, der sich zudem in Griechenland zugetragen hatte: 1991 verschwand der 21 Monate alte Ben Needham aus Sheffield vor dem Haus seines Großvaters auf der Insel Kos. Am Samstag sagte Bens Schwester, Leighanna Needham, dem britischen Fernsehsender „Sky News", dass die Polizei vor 22 Jahren ihren Bruder auch in der Roma-Siedlung gesucht habe, wo jetzt die kleine Maria gefunden wurde. Die Beamten hätten sich aber aus Angst vor den Roma nicht in das Lager hineingetraut. Auch sie sprach von neuer Hoffnung für die Familie. - Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung am kommenden Mittwoch, 23. Oktober. (Griechenland Zeitung / ak, Foto: Eurokinissi)
Nach ihrer Festnahme verstrickten sich der 39-jährige Mann und die 40-jährige Frau in ständige Widersprüche, was die Herkunft der Kleinen anbelangte. Mal hieß es, sie hätten sie vor einem Supermarkt gefunden, dann wieder, sie sei die Tochter der Frau mit einem kanadischen Touristen und deswegen blond. Die Staatsanwaltschaft ordnete einen DNA-Test an, der eindeutige Unterschiede im Erbgut des Mädchens und seiner angeblichen Eltern ergab. Schließlich legten sich die beiden und ihre Anwältin auf die Linie fest, dass es sich um das Kind einer Ausländerin gehandelt habe, das illegal adoptiert worden sei.
Die weiteren Ermittlungen ergaben schier unglaubliche Schlampereien auf den griechischen Ämtern. So wurde das Kind erst im Sommer dieses Jahres standesamtlich in Athen angemeldet. Die Ziehmutter besaß zwei Personalausweise, die auf verschiedene Namen lauteten sowie zwei Familienstammbücher mit insgesamt zehn Kindern. Der 39-Jährige, der wegen Raubes polizeibekannt sein soll, hatte ein weiteres Stammbuch mit vier zusätzlichen Kindern. Die Anwältin der beiden erklärte diesen „Kindersegen" damit, dass man sich auf diese Weise Sozialleistungen sichern wollte.
Der Fall der kleinen Maria machte weltweit Schlagzeilen. Bei der Organisation „Das Lächeln des Kindes" gingen in den beiden ersten Tagen Tausende Anrufe und E-Mails von Menschen ein, die die Kleine gesehen haben wollten oder selber ein Kind vermissen. Groß war die Anteilname vor allem in Großbritannien. So titelte das Boulevardblatt „Daily Star": „‚Maddie' in Griechenland entdeckt", in Anspielung auf die 2007 in Portugal verschwundene Madeleine McCann. Ein Sprecher der Familie sagte im „Daily Mirror" am Samstag, dass die Eltern nun wieder Hoffnung schöpfen würden, dass ihr Kind noch leben könnte. Noch auffälliger sind die Parallelen zu einem anderen Vermisstenfall, der sich zudem in Griechenland zugetragen hatte: 1991 verschwand der 21 Monate alte Ben Needham aus Sheffield vor dem Haus seines Großvaters auf der Insel Kos. Am Samstag sagte Bens Schwester, Leighanna Needham, dem britischen Fernsehsender „Sky News", dass die Polizei vor 22 Jahren ihren Bruder auch in der Roma-Siedlung gesucht habe, wo jetzt die kleine Maria gefunden wurde. Die Beamten hätten sich aber aus Angst vor den Roma nicht in das Lager hineingetraut. Auch sie sprach von neuer Hoffnung für die Familie. - Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Griechenland Zeitung am kommenden Mittwoch, 23. Oktober. (Griechenland Zeitung / ak, Foto: Eurokinissi)