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Zahlreiche Erdbeerpflücker aus Bangladesh brutal niedergeschossen Tagesthema

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Zahlreiche Erdbeerpflücker aus Bangladesh brutal niedergeschossen
Etwa 30 Erdbeerpflücker aus Bangladesh wurden am Mittwoch auf der Peloponnes von drei Aufsichtspersonen mit Schusswaffen verletzt. Sie hatten protestiert, weil sie seit sechs Monaten nicht mehr bezahlt wurden. Ähnliche Vorfälle hatten sich in der gleichen Gegend auch in der Vergangenheit ereignet. Zu einem blutigen Zwischenfall ist es am Mittwochabend in der Nähe von Manolada auf der westlichen Peloponnes gekommen. Drei Aufseher feuerten aus Schusswaffen auf Erdbeerpflücker aus Bangladesh, als diese ausstehende Löhne einforderten.
ehende Löhne einforderten. Mindestens 28 der Arbeiter wurden verletzt, acht von ihnen schwer. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Inzwischen sind alle Betroffenen außer Lebensgefahr. Anlass für den brutalen Akt war ein Protest von etwa 200 der Arbeitnehmer. Sie forderten seit sechs Monaten ausstehende Lohnzahlungen ein.

Verurteilung durch Parteien
Die Polizei hat anschließend einen 57-jährigen Arbeitgeber, dem Anstiftung zur Straftat vorgeworfen wird, sowie einen der Aufseher verhaftet. Nach den anderen beiden Tätern wird noch gesucht. Es handelt sich um Griechen, die bereits in der Vergangenheit bei der Polizei auffällig geworden sind. Der Vorfall wurde von den meisten im Parlament vertretenen Parteien verurteilt. Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), größte Oppositionspartei im griechischen Parlament, sprach von einem „kriminellen" und „rassistischen" Akt. Die sozialistische Regierungspartei PASOK kritisierte „mangelnde Kontrolle der Arbeitsbedingungen von Griechen und Ausländern vor allem im Bereich der Landwirtschaft". Außerdem sprachen die Sozialisten von einer „rassistischen Aktion". Die kommunistische Partei KKE prangerte einen „modernen Sklavenhandel" und „unmenschliche Arbeitsbedingungen" an. Einige griechische Medien verglichen den Vorfall mit dem System der Apartheid.

Billige Erdbeeren
Wie einer der ausländischen Arbeitnehmer aus Bangladesh gegenüber einem örtlichen Fernsehen mitteilte, schulden die Arbeitgeber jedem der 200 Betroffenen etwa 5.000 Euro. Erdbeeren aus Manolada wurden vorige Woche auf dem Athener Gemüsemarkt für knapp einen Euro das Kilo verkauft. Die Mehrheit der Arbeiter in den örtlichen Erdbeeranbauten sind Immigranten ohne eine gültige Aufenthaltsgenehmigung, was sie zu Objekten für skrupellose Unternehmer macht. Oft wird ihre Arbeitskraft ausgenutzt, sobald die Zeit der Entlohnung kommt, werden die zuständigen Behörden alarmiert, damit sie abgeschoben werden. – Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurden 8.288 illegale Einwanderer in Griechenland verhaftet. 400 von ihnen stammen aus Bangladesh.

Erinnerung aus der Vergangenheit
Ähnliche Vorfälle haben sich in der gleichen Gegend auf der Peloponnes auch in der Vergangenheit auf Erdbeerplantagen abgespielt, so etwa im April 2008. Vor zwei Jahren wurden zwei Journalisten während ihrer Recherchearbeiten über die Arbeitsbedingungen der Erdbeerarbeiter in Manolada von Personen attackiert. Der Fotoreporter wurde dabei verletzt. Die Angreifer vernichteten anschließend die entstandenen Fotos. Recherchiert hatten die Journalisten in einem Lager, in dem 400 Erdbeerpflücker aus Bulgarien untergebracht waren. Der Besitzer des Grundstücks hatte im Anschluss erklärt, dass er bei den beiden Journalisten geglaubt habe, es seien Diebe. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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