Die Griechen sind über die von der Regierung eingeleitete
Zwangsrekrutierung gegen die Angestellten bei den öffentlichen
Nahverkehrsmitteln Ende voriger Woche gespaltener Meinung. Wie eine
aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Public Issue für
den Radio- und Fernsehsender SKAI und die Tageszeitung Kathimerini
ergibt, stellen sich 40 % der Bürger gegen die Zwangrekrutierung,
während sich 39 % für diese Maßnahmen aussprechen. 44 % der
Befragten sind der Ansicht, dass es wichtig sei, die Rechte und die
Freiheiten der Bürger zu schützen und 32 % glauben, dass das Gesetz
und die Ordnung durchgesetzt werden müssten. Weiterhin vertreten 63
% der Befragten die Ansicht, dass die griechische Gesellschaft
„tiefe Veränderungen“ nötig habe. 23 % glauben, dass die
Gesellschaft durch eine Revolution verändert werden müsse.
Zudem
vertreten mehr als 7 von 10 Griechen (72 %) die Meinung, dass ihr
Land den „falschen Weg eingeschlagen“ habe. Was das Steuersystem in
ihrem Lande betrifft, so empfindet dies fast jeder der Befragten
(96 %)als „ungerecht“. Weiterhin geben mehr als sieben von 10 an
(74 %), in den vergangenen 12 Monaten Ausgaben mit ihrem gesparten
Geld getätigt zu haben. 17 % haben allerdings überhaupt kein Geld
auf der Seite liegen. Was die Politik ihres Landes angeht, so
sprechen sich 63 % der Befragten gegen die Durchführung von
vorverlegten Parlamentswahlen aus, während 33 % glauben, dass
solche „nötig“ seien. 38 % vertreten die Ansicht, dass die
Regierung ihre Legislaturperiode ausschöpfen wird. Sollten zu
diesem Zeitpunkt Wahlen durchgeführt werden, so würde die größte
Oppositionspartei des Landes, das radikale Linksbündnis Syriza mit
29 % vor der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (28,5 %)
liegen. Es folgen die faschistische Chryssi Avgi (11,5 %), die
Unabhängigen Griechen (8 %), die PASOK (7 %), die Demokratische
Linke (6 %) und die kommunistische KKE (5,5 %). Die Umfrage wurde
zwischen dem 1. und dem 5. Februar durchgeführt, befragt wurden
1.027 Personen. (Griechenland Zeitung / eh)