Das ehemalige Wohnhaus des griechischen Schriftstellers Andreas
Karkavitsas (1866 – 1922) wurde in der vorigen Woche abgerissen.
Umgeben von Oleanderbüschen befand sich das Gebäude am Strand von
Lechaina, in der Präfektur Ilia, Westpeloponnes. Verantwortlich für
den Abriss zeichnete eine Bürgerbewegung. Diese rechtfertigte ihre
Aktion mit dem Argument, dass das Haus nur noch eine Ruine gewesen
sei, von der nur noch eine Wand gestanden habe. Zudem sei es eine
„eine Quelle für Krankheitserreger“ gewesen.
Während einer Sitzung
war die Entscheidung zum Abriss einstimmig angenommen worden. Zuvor
waren die Bemühungen der Nachkommen, Reparaturarbeiten am Gebäude
auszuführen, an der Bürgerbewegung gescheitert. Unabhängige Kenner
der örtlichen Gegebenheiten verwiesen allerdings darauf, dass die
Eigentümer der umliegenden Grundstücke selbst meist ohne
Baugenehmigung ihre Häuser errichtet hätten. Sie seien damit
ironischer Weise selbst Kandidaten für einen Abriss. Die Besitzerin
der Immobilie, Evgenia Adamopoulou, Enkelin von Karkavitsas'
Schwester, will die Bürgervereinigung nun verklagen. Sie hatte von
dem Abriss erst erfahren, als der Schutt abtransportiert wurde.
Andreas Karkavitsas war ein griechischer Schriftsteller und
Naturforscher. Seine Arbeiten gelten als äußerst bedeutend für die
Entwicklung der griechischen Schrift. (GZkl)