Ein Vorfall, der sich vor etwas mehr als zwei Jahren auf Kreta ereignete und in den eine Familie aus Deutschland involviert ist, soll nun am 22. Oktober verhandelt werden; in dieser Woche war der dafür angesetzte Gerichtstermin vertagt worden. Mitte August 2022 hatten zwei Kreter in Mylopotamos bei Rethymnon die Familie aus Deutschland, die dort Urlaub machte, attackiert.
Anlass für die Auseinandersetzungen war griechischen Medienberichten zufolge ein Autounfall kleinen Ausmaßes gewesen. Die Familie aus Deutschland habe nach einem leichten Zusammenstoß gefordert, dass sie mit den Insassen des anderen Fahrzeugs – ein allradgetriebener landwirtschaftlicher Pickup – ihre Daten aus versicherungstechnischen Gründen austauschen sollten. Daraufhin schlug einer der beiden Kreter auf ein männliches Mitglied der Familie ein, der andere zog ein Messer, mit dem er auch die junge Frau bedrohte, die das Fahrzeug fuhr. Den Aussagen der Klägerseite zufolge soll die Klinge etwa 20 Zentimeter lang gewesen sein. Anschließend kam es zu einer Verfolgungsjagd, die beiden Täter sollen absichtlich den Mietwagen der Touristen von der Straße gedrängt und gerammt haben.
Den Angeklagten wird u. a. auch rassistischer Hintergrund für ihre Tat vorgeworfen. In den Fall hat sich auch das Landeshöchstgericht, der Areopag, eingeschaltet. Offensichtlich ist man darum bemüht, den Vorfall auf kleiner Flamme zu halten: Die Rede war von einer „Gefahr negativer Berichterstattung über Griechenland, die dem Image des Landes im Ausland schaden könnte“. (Griechenland Zeitung / eh)