In den vergangenen Tagen tauchten im Pagasitischen Golf bei Volos tausende tote Fische auf, die dort „das Meer zum Verschwinden brachten“, wie die Schlagzeilen in einigen Medien lauteten. Allein am Mittwoch (28.8.) wurden 57 Tonnen Fische eingesammelt. Bis Donnerstagfrüh sollen es schon rund 100 Tonnen gewesen sein.
Experten zufolge stellen die Tiere eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar und belasten Bewohner und Besucher – auch durch den unangenehmen Geruch. Neben dem Hafen von Volos sind auch die Küstenorte Agria, Alykes, Kritharia und Nea Anchialos von dem Phänomen betroffen. Offensichtlich handelt es sich bei den Kadavern um Süßwasserfische, die über eine Schleuse bzw. über Schleusen und Bäche aus dem nordwestlich der Stadt gelegenen Karla-See in das Meer gelangen und dort aufgrund des Salzgehalts verenden. Dem staatlichen Sender ERT zufolge hat man nun eine Schleuse am Karla-See geschlossen und am Xiria-Bach, der in den Pagasitischen Golf mündet, ein Netz angebracht, um eine weitere Invasion von toten Süßwasserfischen zu verhindern. Die Fläche des Karla-See hat sich als Folge der Sturmtiefs des Vorjahres („Daniel“ und „Elias“) und der extrem hohen Niederschlagsmengen zeitweise verdreifacht und große Gebiete in Thessalien überschwemmt.
Der Vorsitzende des Verbandes der Besitzer von Gaststätten und Vergnügungslokalen von Volos, Stefanos Stefanou, kündigte unteressen an, dass man Anzeige gegen "Unbekannt" erstatten werde. „Die Lage ist tragisch“, meinte er gegenüber ERT. Stefanou beklagte einen Umsatzrückgang im Sommer von 50 bis 70 Prozent. Im September würde sich die Lage wegen der toten Fische im Golf weiter verschärfen.
(Griechenland Zeitung / Robert Stadler/Helene Bonacker)
Einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema lesen Sie in der neuen Ausgabe der Griechenland Zeitung (GZ 937), die am 4. September erscheint.