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Ob Sardine, Sardelle oder Anchovis – bon appétit!

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

In Griechenland ist sie eine schnell und einfach zubereitete Fischdelikatesse: die Sardine, die auf Griechisch sardéla (σαρδέλα) heißt. Die Sardinen gehören zur Familie der Heringe, werden bis zu 28 Zentimeter lang und halten sich in großen Schwärmen in Küstennähe auf, wo sie eine beliebte Beute für Delfine, für die sie von oben angreifenden Seevögel und selbstverständlich für Fischer sind.

Zu den weit verbreitetsten Fischen im Mittelmeer gehörend werden sie in Schwärmen mit Treibnetzen gefangen und garantieren den Fischern vor allen anderen Fischsorten ein gesichertes Einkommen.
Vor der Zubereitung werden sie sorgfältig gewaschen und an der Bauchseite geöffnet, um die Innereien zu entfernen. Kleine Sardinen haben feine, dünne Gräten und können ohne umständliches Filetieren genossen werden. Am liebsten esse ich die fangfrischen Sardinen in Spyrosʼ Taverne. Bis zu den Hüften zum Fischerboot seines Onkels ins Meer hinauswatend nimmt er die Fische dort in Empfang. Die Zubereitungsweise seiner Mutter ist unkompliziert, sie grillt die Sardinen und serviert sie in Olivenöl, mit Zitrone und Oregano. Auch wenn man in Griechenland sonst das Grillen von Fischen vorzieht, brät man die vorher gesalzenen und in Mehl gewendet Sardinen gern in heißem Olivenöl. Mit einem Glas Ouzo serviert man frittierte Sardinen zudem als Vorspeise. In der griechischen fischverarbeitenden Industrie spielen die Sardinen eine größere Rolle, da sie vor dem Verkauf auf verschiedenste Art und Weise zubereitet und dann auf dem Markt angeboten werden. Es gibt sie mit oder ohne Gräten, mit oder ohne Haut, es gibt sie in Ӧl, in Wasser, in Tomatensauce eingelegt, gebraten und geräuchert. Die der Sardine verwandte Anchovis bzw. die sogenannte Europäische Sardelle (gr.: gávros/γαύρος) ist etwas kleiner und auch schlanker als die größeren, rundlicheren Artgenossen. Jeden Freitag bereitet meine Nachbarin Fisch zu, heute gibt es im Ofen gebackene Sardellen. Bei der Zubereitung entfernt Chryssoula die Innereien und den Kopf, drückt sie in der Mitte etwas auseinander und gibt sie mit Olivenöl eingefettet in eine Backform. Sie bestreut das Ganze mit Salz, Pfeffer, Oregano, mit Knoblauch und feingehackten Oliven. Zuletzt träufelt sie zusätzlich Olivenöl und Zitronensaft über das Gericht und lässt ihre hausgemachte Delikatesse im vorgeheizten Ofen etwa 50 Minuten lang garen. Dazu ein Salat und: bon appétit! (Griechenland Zeitung / Linda Graf)

Feste für die Sardine bzw. Sardelle werden jedes Jahr, meist im Monat August, an verschiendenen Orten Griechenlands organisiert – u. a. in Benitses auf Korfu oder in Skala auf der Insel Lesbos.

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