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Extreme Hitze in Griechenland forderte zahlreiche Todesopfer Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Auch in dieser Woche ist in vielen Teilen Griechenlands mit sehr hohen Temperaturen von mehr als 40 Grad zu rechnen. Aufgrund extremer Hitze starben zwischen dem 1. Juni und dem 12. Juli öffentlichen Angaben zufolge mindestens 23 Menschen. Darunter sind in erster Linie Personen, die zu „gefährdeten Gruppen“ zählen.

In den griechischen Medien ist die Rede von der heißesten Woche des diesjährigen Julis. Vor allem in Makedonien und Thrakien, in Thessalien, im Westen Mittelgriechenlands und auf der Peloponnes steigt das Quecksilber über die 40-Grad-Marke.
Aus diesem Grund wird Arbeitgebern geraten, zumindest bis Freitag zwischen 12 und 17 Uhr keine Arbeit im Freien erledigen zu lassen. Staatsbedienstete, die zu den gefährdeten Gruppen zählen und in Ortschaften arbeiten, in denen mehr als 40 Grad zu erwarten sind, sollen zunächst bis Freitag – falls möglich – von zu Hause aus arbeiten. Ansonsten können sie von einer Sonderurlaubs-Regelung Gebrauch machen, die ihnen für derartige Fälle bis zu zwei freie Tage im Jahr zugesteht. Als dritte Alternative könnten sie beim Arbeitgeber eine ärztliche Bescheinigung einreichen, wodurch sie ihrer Arbeit fernbleiben können.
Auch Bürgern, die bereits zwischen 12 und 17 Uhr einen Termin bei einer Behörde haben, wird geraten, den geplanten Besuch auf einen anderen Zeitpunkt zu verlegen; zu diesem Zweck sollen eventuelle bürokratische Hürden abgebaut werden.

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Abends am Strand

Hinweise der Mediziner
Ärzte warnen unterdessen, dass die extreme Hitze Gesundheitsprobleme hervorrufen könne. Demnach wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, möglichst viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen und helle, luftige Kleidung sowie möglichst eine Sonnenbrille und entsprechende Kopfbedeckung zu tragen; unmittelbarer Sonneneinstrahlung und extremer Hitze solle man aus dem Weg gehen. Besonders gefährlich sei der Aufenthalt im Freien in der Zeit zwischen 12 und 16 Uhr, so die Experten. Auch Räume, die sehr aufgeheizt seien, könnten sich für die Gesundheit als gefährlich erweisen; selbst wenn dort keine direkte Sonneneinstrahlung auftrete.

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Abkühlung

Mindestens 23 Todesfälle
Aufgrund der hohen Temperaturen hatten zwischen dem 1. Juni und dem 12. Juli 51 Menschen um ärztliche Hilfe über den Rettungsdienst EKAV angesucht; 23 von ihnen seien anschließend im Krankenhaus verstorben. Die meisten Anrufe gingen am Mittwoch und Donnerstag voriger Woche (10./12.7.) ein.
Am Montag (15.7.) ist unterdessen auf Euböa ein 23-Jähriger mit Autismus verstorben, der auch mentale Behinderung hatte. Er habe sich über mehrere Stunden im Pkw seiner Eltern aufgehalten, als er aufgrund der extremen Hitze ohnmächtig wurde; der junge Mann verstarb anschließend im Krankenhaus. Der Pkw sei nicht abgeschlossen gewesen. Die Eltern, die den 23-Jährigen ins Krankenhaus gebracht haben, wurden wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht festgenommen.
Im Westen von Achaia auf der Peloponnes ertrank unterdessen ein 32-jähriger Landarbeiter aus Pakistan, als er versucht hatte, aus einer Tiefbrunnenpumpe Wasser zu trinken. Am Wochenende gab es bei der Vorortbahn „Proastiakos“ von Patras, die ebenfalls in Achaia liegt, eine Gleisverziehung, die auf die extreme Hitze zurückzuführen ist. Der Verkehr musste daraufhin zunächst eingestellt werden, konnte jedoch am Montag wieder aufgenommen werden.
Dem Wetterdienst meteo.gr zufolge haben in Griechenland an acht aufeinanderfolgenden Tagen Temperaturen geherrscht, die über der Grenze von 34 Grad lagen. Nicht zuletzt durch diese Hitze und die dadurch entstandene Trockenheit herrscht in vielen Landesteilen erhöhte Waldbrandgefahr. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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